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Wege zum Rauchstopp

Endlich mit Rauchen aufhören. Aber wie? Das USZ und LUNGE ZÜRICH bieten in einer gemeinsamen Sprechstunde Unterstützung beim Rauchstopp an.

Gut 60 Prozent der Raucherinnen und Raucher möchten aufhören, ein Viertel davon hat es im vergangenen Jahr mindestens einmal versucht. Viele Raucherinnen und Raucher nehmen sich vor, von «hundert auf null», also sofort und komplett mit Rauchen aufzuhören. Bei wenigen funktioniert der radikale Entzug ohne Unterstützung, andere kommen mit langsam reduzieren besser zum Ziel. Um mit Rauchen aufzuhören, gibt es viele Methoden und Wege sowie unterschiedliche Unterstützungsangebote. Für einen dauerhaften Erfolg entscheidend ist es, das passende Rezept für sich zu finden. Eine individuelle Rauchstoppberatung hilft dabei.

Die Klinik für Pneumologie am USZ und LUNGE ZÜRICH bieten dafür gemeinsam eine spezielle Sprechstunde für Raucherinnen und Raucher an, die endlich vom Tabak loskommen wollen. In der Rauchstoppberatung erhalten sie Informationen und erarbeiten zusammen mit einer professionellen Beraterin einen individuell zugeschnittenen Handlungsplan, um ihren Rauchstopp vorzubereiten, durchzuführen und aufrechtzuerhalten. Dafür sind fünf persönliche und eine telefonische Beratung durch eine Rauchstoppberaterin mit Einbezug eines Arztes vorgesehen. Die Kosten der Beratung können direkt über die Krankenkasse abgerechnet werden.

Psychologische und medizinische Hilfe im Team

Die Beratung erfolgt durch ein erfahrenes Team und richtet sich vor allem an Raucherinnen und Raucher, die eine professionelle gesundheitspsychologische und ärztliche Begleitung beim Aufhören benötigen, weil sie z.B. schon wegen einer Lungenerkrankung oder anderen Vorerkrankungen in Behandlung sind oder frühere Rauchstoppversuche erfolglos waren. Dazu kommen Raucherinnen und Raucher, die zusätzlich zur psychologischen Beratung medikamentöse Unterstützung zur Entwöhnung brauchen oder möchten. Denn die Abhängigkeit hat eine psychische und physische Komponente, die für einen erfolgreichen Rauchstopp berücksichtigt werden müssen.

Muster erkennen und Gewohnheiten durchbrechen

Das Wichtigste sind der Wille zum Aufhören und zu einer dauerhaften Verhaltensänderung. Die psychologische Beratung steht deshalb an erster Stelle. Wann und in welchen Situationen raucht jemand? Welche Muster und Angewohnheiten sind erkennbar und wie können diese fürs Aufhören genutzt werden? Raucht jemand am Morgen als erstes eine Zigarette, kann er oder sie trainieren, diese erste Zigarette möglichst lange hinauszuzögern. Wer immer Kaffee und Rauchen kombiniert, sollte ausprobieren, ob der Kaffee auch ohne Zigarette schmeckt, oder ob es eine Alternative dazu gibt, um die Gewohnheit zu durchbrechen. Wichtig ist auch das Umfeld; raucht der Partner oder die Partnerin weiter, ist es schwierig, damit aufzuhören. Deshalb ist ein weiterer Tipp: Den Rauchstopp gemeinsam angehen.

Einen Starttermin setzen hilft

Ob still für sich, mit dem Partner oder einer Freundin als «Coach» oder im Austausch mit «Leidensgenossen»: grundsätzlich nützt alles, was unterstützt und die Motivation fördert. Auch einen fixen Starttermin zu setzen hat sich bewährt; in der Beratung am USZ wird deshalb immer gemeinsam ein Rauchstopp-Datum festgelegt, an dem die Entwöhnung beginnt. Und manchmal führen auch Zwischenziele auf dem Weg zum Rauchstopp.

Wenn es mit bestem Willen allein nicht klappt

Die meisten Raucherinnen und Raucher versuchen es erst einmal ohne Nikotinersatz. Gegen die physische, also die körperliche Abhängigkeit bzw. gegen die Entzugserscheinungen kann eine Nikotinersatztherapie hilfreich sein. Dabei können bewährte Wirkstoffe als Pflaster, Kaugummi, Mundspray, Inhaler oder Tabletten eingesetzt werden. Welche Form und welche Kombination wird in der Beratung gemeinsam entschieden, abhängig vom Gesundheitszustand, den Vorlieben und bereits gemachten Erfahrungen der rauchenden Person. E-Zigaretten oder erhitzter Tabak kommen dabei nicht zum Einsatz, weil sie keine Medizinalprodukte sind und gesundheitliche Nachteile haben können.

Auch bei Rückfällen dranbleiben

Von den Entzugswilligen, die in einer Beratung waren und medikamentöse Unterstützung hatten, sind nach einem Jahr etwa 25 bis 30 Prozent dauerhaft rauchfrei. Rückschläge sind also nicht selten und aufhören für viele schwierig. Wichtig ist zu verstehen, warum man wieder geraucht hat, um beim nächsten Mal anders zu reagieren. Dranbleiben lohnt sich in jedem Fall. Jede Zigarette weniger ist ein Gewinn für die Gesundheit. Die gesundheitlichen Vorteile eines Rauchstopps sind zahlreich. Und: Nicht selten hört das Team von Ex-Rauchenden, dass es einfacher war als sie ursprünglich dachten!

Rauchstopp-Beratung (Sprechstunde)

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