Weltweit leiden über 423 Millionen Menschen, Männer wie Frauen, an unkontrolliertem Urinverlust, der Urininkontinenz oder Blasenschwäche. Oft mit belastenden Konsequenzen für den Alltag und die Psyche. Seit nunmehr 19 Jahren forscht Prof. Daniel Eberli mit seinem Team an neuen Ansätzen zur Heilung der Inkontinenz mittels Muskelvorläuferzellen. Die Ergebnisse hierzu durfte er bei der renommierten TEDx-Vortragsreihe präsentieren.
Im Forschungslabor für urologische Onkologie und Stammzelltherapie in Schlieren wird seit mehreren Jahren an einer neuen Therapieoption für Urininkontinenz geforscht.
Hierbei werden körpereigne Muskelvorläuferzellen, die vorher aus der Wade der Patientinnen isoliert und dann im Labor vermehrt wurden, in den Blasenschliessmuskel injiziert. Dort sollen die Muskelvorläuferzellen den Aufbau neuen Muskelgewebes unterstützen und die Funktion des Blasenschliessmuskels verbessern.
Die Sicherheit der neuartigen Therapie wurde bereits in einer ersten klinischen Studie am USZ überprüft. In der nun gestarteten sogenannten Phase-II-Studie soll die Wirksamkeit bestätigt werden. Hierfür werden noch Studienteilnehmerinnen gesucht. Momentan wird der neue Behandlungsansatz nur bei Frauen mit sogenannter Belastungsinkontinenz getestet.
Von der ersten Idee bis zum Umsetzung dieser neuartigen Stammzelltherapie in einer klinischen Studie mit Patientinnen war es ein langer Weg. Den Grundstein hierfür hat Prof. Eberli in seiner Doktorarbeit an der Wake Forest University in Salem, USA gelegt. Diese hat ihn im Februar 2023 zu ihrer renommierten Vortragsreihe – der TEDx WakeForestU – eingeladen, um dort die Forschung seines Teams einem breiten Publikum zu präsentieren.
Video: TEDx-Talk über die Stammzelltherapie bei Urininkontinenz