Haar- und Nagelerkrankungen sind häufig. Und in vielen Fällen gut behandelbar. Zentral ist eine frühzeitige Abklärung der Ursache.
Medizinisch sind Haare und Nägel Hautanhangsgebilde, die Natur hat sie als Schutz vorgesehen. Prächtiges Haar gilt aber auch als Zeichen für Schönheit, Kraft und Attraktivität, und das Haar hat einen eminenten Einfluss auf das Erscheinungsbild eines Menschen. Weil Haare und Nägel gut sichtbar sind, fallen auch Veränderungen an deren Beschaffenheit schnell auf. Und solche sind nicht selten. «Die häufigsten Veränderungen betreffen die Haare und deren Menge: Es sind zu viele oder zu wenige», erklärt Thomas Kündig, Direktor der Dermatologischen Klinik am USZ. Pro Tag kommen 20 bis 30 Patientinnen und Patienten deswegen in die Sprechstunde.
Bei Haarverlust keine Zeit verlieren
Ob eine Erkrankung dahintersteckt, sollte rasch von einem Dermatologen abgeklärt werden, rät Thomas Kündig. Denn so häufig gerade Haarprobleme auftauchen, so beruhigend ist es, dass in den weitaus meisten Fällen der Grund dafür rasch gefunden wird und eine wirksame Therapie zur Verfügung steht. «Für den Einfluss von Ernährungsumstellungen und speziellen Diäten, aber auch für viele nichtmedizinische Therapien von Haar- und Nagelproblemen gibt es keine wissenschaftlichen Nachweise », stellt Thomas Kündig klar. «Versuche damit verlängern nur die Leidenszeit, und schlimmstenfalls geht bis zur wirksamen Behandlung durch Spezialisten Haar auch unwiederbringlich verloren.»