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Psittakose (Papageienkrankheit): selten, aber ernst zu nehmen

Zuletzt aktualisiert am 19. August 2024 Erstmals publiziert am 13. August 2024

Die Papageienkrankheit tritt v.a. bei Vögeln auf, kann aber auch auf den Menschen übertragen werden. Der Erreger ist Chlamydia psittaci.

Die Papageienkrankheit, auch Psittakose oder Ornithose genannt, ist eine beim Menschen seltene bakterielle Infektionskrankheit. Sie ist weit verbreitet unter Vögeln und anderen Tieren und kann bei engem Kontakt auch auf den Menschen übertragen werden. Seit November und Dezember 2023 steigt die Anzahl der Infektionen mit dem Erreger in mehreren europäischen Ländern über das normale Mass hinaus an. „Wir stellen momentan keinen Anstieg von Humanfällen im Raum Zürich fest.“, erklärt Dr. med. Miriam Vázquez, Oberärztin an der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene des USZ.

Da die Papageienkrankheit beim Menschen hierzulande nicht meldepflichtig ist, gibt es dazu aber keine genauen Zahlen. „Wichtig ist, wenn nach dem engen Kontakt mit Vögeln grippeartige Krankheitssymptome, Verschlechterung des Allgemeinzustands und Husten auftreten, sich ärztlich untersuchen zu lassen“, sagt Miriam Vazquez. Menschen infizieren sich mit Chlamydia psittaci in der Regel durch das Einatmen von kontaminiertem Staub, der aus getrocknetem Kot, Federn oder Sekreten infizierter Vögel stammt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist äusserst selten.

 

„Wir stellen momentan keinen Anstieg von Humanfällen im Raum Zürich fest.“

Miriam Vazquez, Oberärztin

Welche Symptome ruft die Papageienkrankheit hervor?

„Die klinische Manifestation kann von einer asymptomatischen Präsentation, hin zu einer Pneumonie bis hin zu Multiorganbeteiligung sehr breit gefächert sein“, erklärt Miriam Vázquez.

Die häufigsten Symptome der Papageienkrankheit beim Menschen umfassen:

  • Fieber,
  • Allgemeinzustandsverschlechterung,
  • Kopfschmerzen
  • und Lungenentzündung.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose der Papageienkrankheit erfolgt durch Nachweis mittels molekularbiologischen Tests im Nasenrachenraum oder im Blut sowie je nach klinischen Symptomen gezielter Untersuchungen wie Röntgenaufnahme der Lunge. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline oder Makrolide.

Wie kann ich mich vor der Papageienkrankheit schützen?

Durch regelmässige Reinigung von Vogelkäfigen und -zubehör, strikte Händehygiene im Umgang mit (Haus-) Tieren, insbesondere beim Umgang mit Vogelausscheidungen und erkrankten Tieren. Personen mit geschwächtem Immunsystem oder bestehenden Atemwegserkrankungen sollten besonders vorsichtig sein.

Telefonische Beratung

Haben Sie nach dem Kontakt mit Vögeln grippeähnliche Symptome, empfehlen wir Ihnen eine Konsultation über Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.

Falls Sie eine telefonische Beratung für infektiologische Anfragen ohne Konsultation wünschen, dann steht Ihnen unsere kostenpflichtige Nummer zur Verfügung. Die Kosten werden nicht über die Krankenkasse übernommen da es eine reine telefonische Beratungsdienstleistung, keine medizinische Konsultation ist.

(CHF 3.00/Min. ab Beratungsbeginn)

Tel. 0900 85 75 25

Bedienungszeit:
Mo-Fr 08.00 bis 17.00 Uhr

Verantwortliche Fachperson

Miriam Vázquez, Dr. med.

Oberärztin, Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene

Tel. +41 44 255 33 22
Spezialgebiete: Surveillance von spitalerworbenen Infektionenen /Prävention spitalerworbener Infektionen (insbesondere postoperative Wundinfektionen), Perioperative Prophylaxen, Outbreak-Investigation und –kontrolle