Professor Pierre-Alain Clavien, Direktor der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am UniversitätsSpital Zürich und Ordinarius der Universität Zürich wurde mit zwei renommierten Preisen für seine klinische und wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Leber- und Pankreaschirurgie geehrt.
Prof. Dr. Pierre-Alain Clavien
Vorsteher Zentrum Chirurgie
Anlässlich des 8. katalanischen Chirurgiekongresses 2011 verlieh die Reial Acadèmia de Medicina de Catalunya in Barcelona am 20. Oktober Professor Pierre-Alain Clavien den Gimbernat-Preis. Die bedeutende Auszeichnung wird seit 1963 jährlich an ein wissenschaftlich und klinisch tätiges Mitglied der Chirurgengemeinschaft für herausragende Arbeiten verliehen. Der Leber- und Pankreaschirurg Pierre-Alain Clavien erhielt diesen Preis für die Entwicklung von therapeutischen Ansätze in der Chirurgie. Wegweisend sind insbesondere seine Errungenschaften bezüglich Lebend-Lebertransplantationen wie auch seine innovative Behandlung von Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs. Seine Arbeiten dazu wurden in mehreren hochangesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften wie «New England Journal of Medicine», «Lancet» und «Annals of Surgery» publiziert. Clavien hat zudem ein mehrfach validiertes System zur Erfassung von Komplikationen angeregt, das heute weltweit für Qualitätskontrollen verwendet wird.
Zweite Ehrung in Stockholm
In Stockholm konnte Professor Clavien am 24. Oktober von der United European Gastroenterology Federation (UEGF) den mit 100’000 Euro dotierten UEGF Research Prize 2011 entgegennehmen. Dieser Preis wird jedes Jahr für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der gastroenterologischen Forschung vergeben. Nach einer grossen Leberresektion oder nach einer Lebertransplantation kann ein Funktionsverlust der Leber zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Prof. Clavien und sein Team erforschen, welche Faktoren für die Erhaltung der Leberfunktion und der Regeneration des Organs wesentlich sind und entwickeln Strategien zum Schutz der Restleber. Um die Leber vor oder sofort nach der Operation zum Wachstum anzuregen, werden sowohl bei neuen chirurgischen Verfahren wie auch bei Ansätzen im experimentellen Stadium Medikamente eingesetzt. Die Forscher um Clavien haben unter anderem entdeckt, dass der Neurotransmitter Serotonin eine zentrale Rolle in der Leberregeneration spielt. Serotonin oder verwandte Substanzen könnten in Zukunft therapeutisch eingesetzt werden («Science», Proceedings of the National Academy of Sciences USA», und «Gastroenterology», «Cancer Research» und «GUT»). Der UEGF-Preis würdigt auch, dass es Prof. Clavien und seiner Forschungsgruppe gelungen ist, experimentelle Ergebnisse via klinische Studien in die Praxis zu übertragen. Einige dieser chirurgischen Verfahren werden heute schon weltweit angewandt.
«Die Verleihung der beiden international renommierten Preise sind für mich eine grosse Ehre und bestärken mich in der Fortsetzung meiner Bemühungen auf diesen Gebieten», sagt Prof. Pierre-Alain Clavien. Das Preisgeld wird er seiner Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie spenden und somit für die weiterführende Erforschung der Leberregeneration einsetzen.