Fachartikel

Neuartige «antikalk»-Herzklappen verbessern die Patientenversorgung

Als erstes Spital in der Schweiz setzt das Universitätsspital Zürich antikalzifizierend behandelte Mitralklappen ein. Der Schutz vor Verkalkung führt zu weniger Reoperationen und macht den Verzicht auf blutverdünnende Medikamente möglich.

Bei Patientinnen und Patienten, deren Herzinsuffizienz durch die Verkalkung der Herzklappen ausgelöst wurde, bilden sich auch auf den eingesetzten künstlichen Herzklappen häufig im Laufe der Zeit Ablagerungen. Für den Ersatz oder die Reparatur der verkalkten Klappe ist in der Regel eine offene Operation notwendig.

Bei Aortenklappen hat sich die antikalzifizierende Behandlung des Klappengewebes zum Schutz vor Ablagerungen bewährt. Seit Kurzem kommt das Verfahren auch bei Mitralklappen zum Einsatz. Die so behandelten Mitralklappen zeichnen sich vor allem durch eine längere Lebensdauer aus. Gleichzeitig ist die Herzklappe so konstruiert, dass sie reparabel ist. Für viele Patientinnen und Patienten kann dank dieser neuen Herzklappen eine belastende Reoperation vermieden werden. Ein weiterer Vorteil der kalzifizierungsresistenten Herzklappe ist der mögliche Verzicht auf blutverdünnende Medikamente.

Die neuartigen Mitralklappen erweitern die Auswahl an Herzklappen; dies stellt vor allem für die beiden Patientengruppen der jüngeren Patientinnen und Patienten, die einer erste Mitralklappe benötigen, und der über 70-jährigen Patientinnen und Patienten, deren Herzklappe ersetzt werden muss, einen massiven Behandlungsfortschritt dar.

Im Universitätsspital Zürich werden bisher zwei verschiedene Modelle verwendet; Anfang Jahr wurde die erste der Herzklappen in der Schweiz minimalinvasiv bei einem Patienten eingesetzt, der an schwerer Mitralklappeninsuffizienz aufgrund einer Mitralklappenendokarditis litt. Anfang März folgte bei einem weiteren Patienten die europaweit erste Verwendung des zweiten Modells.