Frau sitzt auf Bett und hält sich den Bauch

Fachartikel

Menstruationsbeschwerden: Präzise Diagnostik und massgeschneiderte Therapie

Zuletzt aktualisiert am 01. Oktober 2024 Erstmals publiziert am 27. September 2024

Menstruationsbeschwerden betreffen viele Frauen und sind oft ein Signal für eine ernsthafte Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnostik ist entscheidend, um die Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern und Komplikationen vorzubeugen. In der Klinik für Gynäkologie am Universitätsspital Zürich (USZ) stehen wir den Betroffenen mit spezialisierten Abklärungen und modernsten Behandlungsmethoden zur Seite, insbesondere im Bereich der Endometriose – eine der häufigsten Ursachen für chronische Unterleibschmerzen.

Endometriose als Krankheitsbild

Endometriose ist eine komplexe und häufig unterdiagnostizierte Erkrankung. Frauen, die unter zyklusassoziierten Schmerzen, Dyspareunie oder anderen Symptomen wie Schmerzen beim Wasserlassen leiden, können an Endometriose erkrankt sein. Dr. Julian Metzler sagt dazu: «Die Schmerzen der Betroffenen während der Menstruation sind ausgesprochen stark und können chronisch werden».

Unser Endometriosezentrum ist von der Europäischen Endometriose Liga zertifiziert und bietet mit über 800 Konsultationen und rund 200 Operationen pro Jahr eine umfassende Versorgung. Ein zentrales Element unserer Diagnostik ist der hochspezialisierte Ultraschall, der eine detaillierte Visualisierung der Endometrioseherde ermöglicht (siehe Abbildung 1) und wertvolle Informationen für die Planung einer gezielten und schonenden Therapie liefert. Für den Ultraschall nehmen wir uns viel Zeit, um eine genaue Diagnose stellen zu können.

Knoten Sigma

Abbildung 1: Tief infiltrierende Endometriose am Colon sigmoideum in der Vaginalsonographie

Neu unterstützt eine Endometriose Nurse unser Team, um eine noch intensivere Betreuung der Patientinnen zu gewährleisten. Zudem bieten wir alle gängigen Operationsverfahren an und arbeiten interdisziplinär mit der Viszeralchirurgie, der Urologie und der Reproduktions-Endokrinologie des USZ zusammen, um eine optimale Behandlung zu garantieren.

Weitere Krankheitsbilder mit Menstruationsbeschwerden

Neben der Endometriose gibt es weitere Erkrankungen, die mit Menstruationsbeschwerden einhergehen. Die sogenannte „Nische“, eine Narbendehiszenz in der Uteruswand, kann nach einem Kaiserschnitt auftreten. Etwa jede fünfte Frau entwickelt dadurch Blutungsstörungen. Fachpersonen der Klinik für Gynäkologie am USZ sind spezialisiert auf robotergestützte Sanierung der Nische und entwickeln gemeinsam mit Innosuisse ein innovatives Operationsinstrument.

Auch die seltener auftretenden Uterusmalformationen können zu erheblichen Menstruationsbeschwerden führen und werden bei uns behandelt. Bei jüngeren Patientinnen arbeiten wir in diesem Bereich mit dem Universitäts-Kinderspital Zürich zusammen.

Behandlung im USZ und Rücküberweisung an die zuweisende Praxis

Wir diagnostizieren und behandeln unsere Patientinnen nicht nur umfassend, sondern wir schicken sie danach wieder an ihre Zuweiser für die weitere Betreuung und das Monitoring zurück. So gewährleisten wir eine kontinuierliche und nahtlose Versorgung der Patientinnen. Mit unserer Expertise im Bereich der gynäkologischen Erkrankungen möchten wir unseren ärztlichen Partnerinnen und Partnern die Gewissheit geben, dass ihre Patientinnen bei uns in den besten Händen sind und nach erfolgter Behandlung wieder in die vertrauensvolle Weiterbetreuung zurückkehren.

Verantwortlicher Facharzt

Julian Metzler, Dr. med. univ.

Oberarzt, Klinik für Gynäkologie

Tel. +41 44 255 50 36
Spezialgebiete: operative Gynäkologie und Geburtshilfe , Endometriose, Gynäkologische Sonographie

Verantwortlicher Fachbereich