Medienmitteilung

Erste Nierentransplantation mit Roboterhilfe am USZ

Etwa 20 bis 25 Mal pro Jahr wird am Universitätsspital Zürich eine Niere von einem lebenden Spender transplantiert. In vielen Fällen sind es Verwandte oder Freunde, die eine ihrer Nieren spenden und damit einer Verwandten oder einem Freund wieder ein uneingeschränktes Leben ermöglichen. So auch bei der Spende unter Brüdern, bei der die Entnahme des Organs beim Spender zum ersten Mal am USZ mit robotergestützter Chirurgie durchgeführt wurde.

Höhere Präzision und schnellere Erholung

José Oberholzer, seit einigen Wochen Chefarzt der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie, brachte langjährige und tausendfache Erfahrung in der Anwendung dieses Verfahrens ans USZ mit. «Nieren können seit Längerem laparoskopisch, also mit nur wenigen Hautschnitten, entnommen werden», erläutert Oberholzer. «Die Nierenentnahme ist auch ein relativ risikoarmer Eingriff. Die Verwendung chirurgischer Robotik bringt aber noch einmal Vorteile für den Spender und den Erfolg der Transplantation insgesamt.» So sind die Hautschnitte für die Instrumente nur noch 8 mm gross und die Entnahme dauert weniger lang – schon nach ein bis drei Tagen Erholungszeit nach der Operation kann der Nierenspender deshalb wieder nach Hause. Mit dem Roboter gelingt zudem die Präparation der Blutgefässe des Organs präziser, vor allem, wenn anatomische Besonderheiten vorliegen oder Spender älter oder übergewichtig sind.

Vorbereitung über Kontinente hinweg

Die Transplantation der Niere beim Bruder des Spenders gelang ebenso problemlos wie die Entnahme. Beide waren schon kurz nach ihren Operationen wieder fit. Dazu beigetragen hat auch, dass die Spende über mehrere Wochen geplant und Spender wie Empfänger medizinisch von einem interdisziplinären Team optimal vorbereitet werden konnten. Da der Organspender im Ausland lebt, erfolgten erste Abklärungen über die Eignung seiner Niere bei seinem dortigen Hausarzt, für die weiteren vorbereitenden Untersuchungen kam er, wie nun für die Spende, extra in die Schweiz.

Für José Oberholzer und Oberarzt Fabian Rössler, die gemeinsam diese Premiere am USZ durchgeführt haben, ist das ein Idealfall. Kerstin Hübel, Transplantationsnephrologin ergänzt: «Ist eine Nierenspende nötig, wird zuerst geschaut, ob eine geeignete Spenderin oder ein Spender in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis dafür in Frage kommt. Glücklicherweise ergibt sich diese Möglichkeit immer wieder. Neben der Möglichkeit, den Eingriff bestens vorbereiten zu können, entfällt damit für den Empfänger oder eine Empfängerin auch eine belastende Wartezeit auf eine Spendenniere, in der sich der Gesundheitszustand häufig weiter verschlechtert.»

José Oberholzer sieht für die Verwendung robotischer Chirurgie im Zusammenhang mit Transplantationen weitere Möglichkeiten. So verwendet er den Roboter auch bei der Transplantation bei den Organempfängerinnen und -empfängern, mit grossen Vorteilen bei übergewichtigen Patienten, bei denen damit Wundinfektionen und andere chirurgische Komplikationen vermieden werden können.

Eine Niere für den Bruder. Schon kurz nach den Operationen waren Spender und Empfänger wieder fit. (Quelle: USZ / Christoph Stulz)

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José Oberholzer, Prof. Dr. med.

Chefarzt, Vorsitzender des Departements, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

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Spezialgebiete: Tumorchirurgie des Abdomens, inklusive Leber, Gallengänge und Pankreas, Transplantationschirurgie bei Erwachsenen und Kindern (Leber, Pankreas, Niere, Dünndarm, Inselzellen, Nebenschilddrüsengewebe)., Robotisch unterstützte minimalinvasive Chirurgie der Leber, Gallenwege, und des Pankreases, sowie Nieren- und Pankreastransplantation