Die psychische Belastung durch die Krebserkrankung und die Therapie beeinflussen die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten. Entspannungsverfahren sollen zur Verbesserung der Lebensqualität und Verminderung der psychischen Belastung beitragen.
Die psychische Belastung durch die Krebserkrankung und die Therapie beeinflussen die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten. Ängstlichkeit, Depressivität und Stress können sich zudem negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Eine Studie mit Brustkrebspatientinnen zeigte auch Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Stressbelastung während der ersten Monate nach Diagnosestellung und der zukünftigen Lebensqualität.
Entspannungsverfahren und Achtsamkeitsübungen sollen zur Reduzierung von Angst und Übelkeit, zur Verbesserung der Lebensqualität und Verminderung der psychischen Belastung beitragen. Die Übungen bieten eine Möglichkeit, selbst etwas für das Wohlbefinden zu tun. Ausserdem wird in den Leitlinien empfohlen, dass Patienten und Patientinnen mit einer Krebserkrankung Entspannungsübungen angeboten werden sollten.
Es gibt verschiedene Übungen, wie beispielsweise die Progressive Muskelrelaxation oder den Body Scan. Man kann ausprobieren, welche Übungen einem besonders gut gefallen.
In der Entspannung fühlt man sich üblicherweise gelassener, hat weniger Muskelanspannung, einen ruhigeren Puls und eine geringere Atemfrequenz. Das regelmässige Üben und Erleben des Entspannungszustands ist wichtig und kann Selbstwirksamkeit, Selbstkontrolle und Selbstkompetenz stärken.
Als mögliche Wirkmechanismen der Achtsamkeitsmeditation werden veränderte Körperwahrnehmung, erhöhte Aufmerksamkeit, Regulation der Emotionen und veränderte Selbstwahrnehmung angenommen.
Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen den Konzepten der Achtsamkeit und der Entspannung. Während bei Entspannungsübungen das Hauptziel eine psychische und/oder körperliche Entspannung ist, geht es bei der Achtsamkeit eher um eine Metaebene. Man kann aber auch über das Üben von Achtsamkeit mehr Entspannung erreichen.
Mit einer Krebserkrankung kann es passieren, dass zu hohe Erwartungen in die Wirkung von unterstützenden Therapieverfahren gesetzt werden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass Entspannungsverfahren und achtsamkeitsbasierte Verfahren keine antitumorale Wirkung haben.
Sich regelmässig zu entspannen, bedeutet für viele Patientinnen und Patienten eine Änderung ihres Lebensstils und auch wenn der Enthusiasmus anfangs hoch ist, ist die langfristige Umsetzung oft schwierig. Bewährte Techniken der Lebensstiländerung aus der Gesundheitspsychologie können hier unterstützen. So kann es helfen, die Zeiten für die Übungen einzuplanen und (wenn man möchte) mit Angehörigen oder Freunden zu üben. Das Integrieren der Entspannungsübungen kann zudem vereinfacht werden, indem feste Zeiten für die Übungen festgelegt, sie in die Agenda eingetragen oder mit einem Ritual kombiniert werden.
Unsere Webseite wurde spezifisch dafür entwickelt, allen interessierten Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen die aktive Nutzung von Entspannungsübungen zu ermöglichen.