Magendarm Probleme

Medienmitteilung

Mehr Magen-Darm-Probleme während Hitzewellen

Zuletzt aktualisiert am 05. Januar 2021 Erstmals publiziert am 14. August 2013

Perioden mit anhaltend hohen Temperaturen führen zu einer Zunahme von Magen-Darm-Infektionen und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Dies zeigt erstmals eine klinische Studie an Patienten des UniversitätsSpitals Zürich, die nun im American Journal of Gastroenterology publiziert wurde.

Die Resultate zeigen eine deutliche Zunahme von Magen-Darm-Infektionen (infektiöse Gastroenteritiden) während der Hitzewellen. Die grössten Auswirkungen der hohen Temperaturen haben die Forscher jeweils sieben Tagen nach einer Hitzewelle festgestellt. Die notfallmässigen Spitaleintritte zeigen, dass das Risiko für Magen-Darm-Infektionen während einer Hitzewelle jeden Tag um 4.7% steigt. Auch bei den Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen beobachteten die Forscher während den Hitzeperioden ein erhöhtes Schub-Risiko: Die Zahl der notfallmässigen Spitaleintritte nahm bei diesen Patienten während der Hitzewellen jeden Tag um durchschnittlich 4.6% zu. In der Kontrollgruppe zeigte sich hingegen kein Effekt einer Hitzewelle.

Neben der Erstautorin der Studie, Dr. Christine Manser, Oberärztin an der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsspitals, wirkten auch Forscher des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich sowie des Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz mit. Die Studie untersuchte die Daten von insgesamt 786 Patienten mit Magen-Darm-Infektionen und 738 Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Sämtliche Patienten wurden zwischen 2001 und 2005 am UniversitätsSpital Zürich behandelt. Für diese Periode haben die Forscher 17 Hitzewellen identifiziert. Sie verglichen die Patientendaten in der Folge mit Daten von anderen, nichtinfektiösen chronischen Darmerkrankungen.

«Unsere Studie zeigt den Einfluss des Klimas auf die untersuchten Erkrankungen», sagt Erstautorin Dr. Christine Manser. Eine Erklärung hierfür könne sein, dass Hitzewellen zu vermehrtem physischen Stress führen. Bereits bestehende Studien würden zeigen, dass hitzebedingter Stress zu einer Zunahme von stressbeeinflussten Erkrankungen, wie zum Beispiel Herzinfarkten, führe. «Unsere Resultate weisen darauf hin, dass bei den von uns untersuchten Erkrankungen der gleiche Zusammenhang besteht», so Christine Manser.

Publikation:

Online-Publikation der Studie

Zusätzliche Informationen:

Ansprechpartner für Fragen

Dr. Christine Manser
Oberärztin Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am USZ

Tel. +41 44 255 86 20