Rosazea (Rosacea)

Acne rosacea, Gesichtsrose, Kupferrose, Kupferfinne

Rote Flecken, entzündete Pusteln, später häufig Juckreiz und Schmerzen – Rosazea ist eine weit verbreitete chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die vor allem das Gesicht betrifft. Sie tritt in der Regel erst nach dem 30. Lebensjahr auf. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

Hellhäutige Menschen erkranken häufiger als südländische Hauttypen. Im Volksmund spricht man deshalb auch vom „Fluch der Kelten“. Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung und schämen sich für die Rötungen. Rosazea kann sehr belastend sein, ist aber gut behandelbar. Betroffene können zudem selbst auf auslösende Faktoren achten und mit der richtigen Pflege ihr Hautbild sichtbar verbessern.

Was ist Rosazea?

Rosazea, auch Rosacea, Acne rosacea, Gesichtsrose, Kupferrose oder Kupferfinne genannt, ist eine chronische Entzündung der Gesichtshaut. Der Name Rosazea leitet sich vom lateinischen Wort rosaceus (= rosenfarbig) ab, da die Gesichtsrötung an das Aufblühen einer Rose erinnert. Betroffen sind vor allem Wangen, Stirn, Kinn und Nase. Typische Anzeichen sind rote Flecken, Papeln und sichtbare Äderchen im Gesicht. Rosazea ist nicht ansteckend und tritt meist schubweise auf. Im weiteren Verlauf kann sich die Hautkrankheit auch auf Hals, Rücken, Brust und Kopfhaut ausbreiten. Bei Männern kann sich durch die fortschreitenden Hautveränderungen ein Rhinophym (= Knollennase) entwickeln. Im Gegensatz zur Akne treten bei der Rosazea keine Mitesser auf.

Rosazea kann auch in verschiedenen Sonderformen auftreten:

  • Rosacea conglobata
  • Rosacea fulminans
  • granulomatöse (lupoide) Rosazea
  • medikamentös induzierte Rosazea (Steroidrosazea u. a.)
  • gramnegative Rosazea
  • Morbus Morbihan
  • Rosazea im Kindesalter
  • extrafaziale Rosazea (Red Scalp Syndrome, Red Scrotum Syndrome)

Rosazea: Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen der Rosazea sind noch nicht vollständig geklärt. Fachleute gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren bei der Entstehung eine Rolle spielen. Dazu gehören:

  • eine gestörte Schutzfunktion der Haut
  • Entzündungs- und Immunreaktionen
  • familiäre Veranlagung
  • Veränderungen der Blutgefässe in der Haut
  • Überempfindlichkeit gegen bestimmte Milben oder Bakterien

Die ständigen Entzündungen führen zu einem unregelmässigen Hautton und machen die Haut schuppig und trocken. Sie beschleunigen auch den Alterungsprozess der Haut. Die Erkrankung tritt in Schüben auf. Mögliche Auslöser eines neuen Schubs sind unter anderem Sonnenlicht, starke Hitze und Kälte, Alkohol, scharfes Essen, heisse Getränke, hautreizende Pflegeprodukte sowie Stress. Generell kann aber alles, was zu Gesichtsrötungen führt, auch die Rosazea verschlimmern.

Symptome Rosazea: Wie sieht Rosazea aus?

Rosazea ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Wangen, des Kinns, der Nase, der Stirn und häufig auch der Augen. Seltener sind Kopfhaut, Nacken oder Brust betroffen. Bei Rosazea neigt die Haut zu Trockenheit, Schwellung und Schuppung. Brennen, Juckreiz und erhöhte Empfindlichkeit können ebenfalls auftreten.

Fachleute teilen die Erkrankung in vier Subtypen ein:

  • Typ 1: Gerötete Gesichtshaut und teilweise sichtbare Äderchen.
  • Typ 2: Neben der Hautrötung bilden sich Knötchen (Papeln) und Pusteln.
  • Typ 3: Verdickte Haut, manchmal bilden sich hauptsächlich an der Nase entzündliche Knötchen.
  • Typ 4: Die Erkrankung verursacht Entzündungen an den Augen und Augenlidern, manchmal auch ohne weitere auffällige Hauterscheinungen.

Da die Rosazea sehr vielfältig ist und häufig Mischformen auftreten, dient die Einteilung in vier Typen nur der groben Orientierung. Entscheidend für die Behandlung sind immer die individuellen Symptome und Hautveränderungen.

Rosazea: Diagnose und Untersuchungen

Die Diagnose Rosazea erfolgt nach einer klinischen Untersuchung der Haut durch eine Hautärztin oder einen Hautarzt. Dabei werden typische Symptome wie Rötungen, sichtbare Äderchen, Papeln oder Schwellungen beurteilt. Spezielle Tests und Untersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich, da ein Facharzt die Erkrankung anhand des äusseren Erscheinungsbildes erkennt. In unklaren Fällen wird die Ärztin oder der Arzt eine Hautbiopsie oder eine Differentialdiagnose zur Abgrenzung von anderen Hauterkrankungen vorschlagen.

Rosazea: Vorbeugung, Früherkennung, Prognose

Rosazea kann nicht vollständig verhindert werden, aber es gibt Massnahmen, die helfen, die Symptome zu lindern oder ihren Ausbruch zu verhindern. Denn Rosazea verstärkt sich durch bestimmte Reize. Um einen neuen Schub zu vermeiden, ist es für Betroffene daher wichtig, auf die bereits bekannten Auslöser zu achten. Ein Rosazea-Tagebuch kann Ihnen dabei helfen, Ihre Auslöser zu identifizieren.

Das können Sie tun, um Rosazea-Schübe zu lindern bzw. zu verhindern:

Trigger für Gesichtsrötung vermeiden

Viele Menschen mit Rosazea reagieren auf bestimmte Auslöser, die die Symptome verschlimmern können. Häufige Trigger sind:

  • starke Hitze und Kälte
  • Alkohol
  • scharfe Speisen
  • heisse Getränke
  • hautreizende Pflegeprodukte
  • Stress

Hautpflege bei Rosazea 

Um neuen Rosazea-Schüben vorzubeugen, ist eine schonende Hautpflege wichtig. Dazu gehören der Verzicht auf hautreizende Produkte, ein ausreichender Sonnenschutz (Lichtschutzfaktor 50) sowie seifenfreie Reinigungsprodukte mit einem niedrigen, leicht sauren pH-Wert (< 7).

Ganz wichtig: Ihre Pflegeprodukte sollten keinen Alkohol, keine Duft- und Farbstoffe oder andere hautreizende Inhaltsstoffe wie Parabene enthalten. Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach geeigneten Produkten. Ausserdem gilt: Sonne ist bei Rosazea Gift für die Gesichtshaut. Meiden Sie deshalb direkte Sonneneinstrahlung, vor allem in der warmen Jahreszeit. Auch Solariumbesuche sind für Rosazea-Patienten absolut tabu.

Hautreinigung bei Rosazea

Wenn Sie an Rosazea erkrankt sind, sollten Sie bei der Reinigung Ihrer Haut einige wichtige Punkte beachten:

  • Reinigen Sie Ihr Gesicht nur mit lauwarmem Wasser. Zu heisses oder zu kaltes Wasser sowie extreme Temperaturwechsel können zu plötzlichen Hautrötungen (Flush) führen.
  • Vermeiden Sie Wasser mit hohem Härtegrad.
  • Verzichten Sie auf mechanische Gesichtspeelings. Diese können die Haut zusätzlich reizen.
  • Tupfen Sie Ihre Gesichtshaut nach dem Waschen vorsichtig mit einem Handtuch ab und reiben Sie nicht mit einem Handtuch über das Gesicht.

Reduzieren Sie bei Rosazea Stress

Psychischer Stress ist einer der Hauptauslöser für Rosazea-Schübe. Typische Stressanzeichen sind Reizbarkeit, nervöse Unruhe, übermässiges Schwitzen, Schlafprobleme, schnelle Erschöpfbarkeit oder Schwindel. Es gibt viele Möglichkeiten, Stress abzubauen. Gute Entspannungstechniken sind Autogenes Training, Qigong, Progressive Muskelentspannung und Yoga. Auch kleine Auszeiten im Alltag tun gut. Entspannte Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte.

Vielen Betroffenen hilft es auch, sich über die Krankheit zu informieren und sich mit anderen auszutauschen. Auf anstrengende Sportarten und Saunagänge sollten Sie besser verzichten. Sie können die Rosazea verschlimmern.

Ernährung bei Rosazea

Es gibt zwar keine speziell für Rosazea empfohlene Diät. Dennoch können Betroffene etwas tun. Hautärzte raten, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden, die die Durchblutung fördern und so zu einer Erweiterung der Blutgefässe im Gesicht führen. Empfehlenswert sind Lebensmittel, die das Immunsystem stärken und helfen, Entzündungen zu reduzieren.

Bleiben Sie dran bei der Behandlung von Rosazea

Bei der Behandlung der Rosazea gilt: Durchhalten und nicht aufgeben. Rosazea ist eine Erkrankung, die Sie mit Medikamenten, den richtigen Pflegeprodukten und einer angepassten Lebensweise gut in den Griff bekommen können. Allerdings wirkt die Behandlung nicht von heute auf morgen. Sichtbare Erfolge stellen sich meist erst nach einigen Wochen ein.

Rosazea: Früherkennung nicht möglich

Eine spezifische „Frühdiagnose“ im herkömmlichen Sinne gibt es bei der Rosazea nicht, da die Symptome oft schleichend auftreten und leicht mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden können. Es gibt jedoch einige Anzeichen, auf die man achten sollte, um eine Früherkennung zu ermöglichen:

  • Rötungen im Gesicht: Ein frühes Anzeichen für Rosazea sind wiederkehrende Rötungen, vor allem im Bereich der Wangen, der Stirn und der Nase. Diese Rötungen können durch Temperaturwechsel, Stress oder bestimmte Nahrungsmittel verstärkt werden.
  • Sichtbare Blutgefässe: Kleine, erweiterte Blutgefässe (Teleangiektasien) können an der Hautoberfläche sichtbar werden, vor allem an Nase und Wangen.
  • Hautausschlag und akneähnliche Entzündungen: Im Frühstadium der Rosazea können Pickel oder kleine Pusteln auftreten, die wie Akne aussehen, aber keine Mitesser enthalten.
  • Brennen oder Kribbeln: Betroffene berichten häufig über ein unangenehmes Brennen oder Kribbeln auf der Haut, insbesondere bei Rötungen.
  • Veränderungen der Hautstruktur: Im Verlauf der Erkrankung kann es zu einer Verdickung der Haut kommen, vor allem im Bereich der Nase (Rhinophym). Im Frühstadium ist dies jedoch selten.

Bei immer wiederkehrenden Rötungen oder Hautirritationen, die über einen längeren Zeitraum anhalten, ist es ratsam, eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufzusuchen. Dieser kann die Diagnose stellen und gegebenenfalls eine Behandlung empfehlen, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Rosazea: Prognose in vielen Fällen günstig

Die Prognose der Rosazea hängt vom Schweregrad der Erkrankung und der Behandlung ab. Faktoren wie Lebensstil, Stress, Ernährung und der Umgang mit Auslösern können den Verlauf stark beeinflussen. Bei richtiger Behandlung und der Einhaltung von schubreduzierenden Massnahmen ist sie in den meisten Fällen günstig.

Wichtig: Die Rosazea neigt dazu, sich im Laufe der Zeit zu verschlimmern, wenn sie unbehandelt bleibt. In fortgeschrittenen Stadien kann es zu bleibenden Hautveränderungen kommen, z. B. zu einer Verdickung der Haut (besonders an der Nase) oder zu sichtbaren Blutgefässen (Teleangiektasien). Diese Veränderungen sind jedoch in der Regel vermeidbar, wenn Sie frühzeitig mit der Behandlung beginnen.

Rosazea Behandlung: Was hilft bei Rosazea?

Rosazea ist eine chronische Erkrankung. Deshalb ist es wichtig, regelmässig einen Hautarzt aufzusuchen, um die Symptome zu kontrollieren und eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln. So können Sie einem möglichen Fortschreiten der Erkrankung vorbeugen. Stärkere Hautveränderungen lassen sich gut mit Medikamenten behandeln. In der Regel reichen Mittel aus, die auf die Haut aufgetragen werden. Je nach Stadium der Erkrankung stehen dafür verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Bei schweren Formen verschreibt der Arzt zusätzlich Antibiotika (Tetrazykline). Um die störenden roten Äderchen zu entfernen, kommt eine Laser- oder Lichttherapie in Frage. Wenn das Selbstbild unter den Gesichtsrötungen leidet, kann es hilfreich sein, sich mit Betroffenen auszutauschen und Angehörige über die Erkrankung zu informieren.

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