Schwarzer Hautkrebs (Melanome)

Schwarzer Hautkrebs, malignes Melanom

Ein Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist die bösartigste Form aller Hautkrebserkrankungen. Es entwickelt sich aus den farbstoffbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten. Diese bilden den Farbstoff Melanin und sind damit für die Bräunung der Haut zuständig.

Was ist ein Melanom

Das Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist eine der gefährlichsten Formen aller Hautkrebserkrankungen. Es entwickelt sich aus den farbstoffbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten. Diese bilden den Farbstoff Melanin und sind damit für die Bräunung der Haut zuständig. Beim Melanom entarten die Melanozyten und vermehren sich unkontrolliert. Nebst dem Melanom der Haut kann sich in seltenen Fällen auch ein Melanom an den Schleimhäuten im Körper inneren oder im Auge entwickeln.

Melanom-Typen

Das maligne Melanom ist für seine Vielzahl von Erscheinungsformen bekannt, welche die Diagnose und Behandlung beeinflussen können. Eine frühzeitige Erkennung und korrekte Klassifizierung der verschiedenen Melanom-Typen ist entscheidend für eine wirksame Behandlung.

Superfiziell spreitendes Melanom (SSM):

  • Das häufigste Melanom, bekannt für seine flächige Ausbreitung an der Hautoberfläche, bevor es tiefer wächst. Es zeigt oft eine Mischung aus Farben.

Noduläres Melanom:

  • Ein aggressiver Typ, der sich schnell entwickelt und durch dunkle, erhabene Knoten auf der Haut gekennzeichnet ist. Diese Form kann frühzeitig tief in die Haut eindringen und Metastasen bilden.

Lentigo-Maligna-Melanom:

  • Tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf und entwickelt sich aus den so genannten Lentigo-Maligna-Hautflecken, die lange Zeit der Sonne ausgesetzt waren. Sie sind typischerweise flach und dunkel gefärbt.

Akrolentiginöses Melanom (ALM):

  • Dieser Typ erscheint meist an schwer zu beobachtenden Stellen wie den Handflächen, Fusssohlen und unter den Nägeln. Es ist seltener und kann als dunkler Streifen oder Fleck auftreten.

Amelanotisches Melanom:

  • Eine besonders herausfordernde Form zu identifizieren, da sie wenig bis keine Pigmentierung zeigt und oft wie eine nicht pigmentierte, erhöhte Läsion erscheint.

Wie entsteht schwarzer Hautkrebs?

Schwarzer Hautkrebs wird in verschiedene Stadien eingeteilt, um den Fortschritt der Erkrankung zu beschreiben. Diese Stadien geben an, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat, ob Lymphknoten betroffen sind und ob Metastasen vorliegen. Das Frühstadium des schwarzen Hautkrebses markiert den Beginn der Erkrankung, wenn der Tumor noch klein ist und sich nicht weit verbreitet hat.

Vereinfachtes Schema zur Darstellung der Melanomentstehung

Vereinfachtes Schema zur Darstellung der Melanomentstehung. Ausschlaggebend für die Prognose und weitere Therapie ist die Eindringtiefe in die Haut.

  • Oben links: normale Haut
  • Oben rechts: Vorstufe eines Melanoms in der obersten Hautschicht (Melanoma in situ)
  • Unten links: Melanom, das die Basalschicht der Haut durchbrochen hat
  • Unten rechts: tiefes Melanom, das bis ins Unterhautfettgewebe reicht

Wie häufig ist das Melanom?

Das Melanom ist in der Schweiz die vierthäufigste Krebsart überhaupt. Von 100’000 Personen erkranken in der Schweiz ca. 33 Personen pro Jahr neu an einem Melanom. Insgesamt zählt man in der Schweiz ca. 3’200 neue Fälle pro Jahr. Weltweit nimmt die Zahl an Neuerkrankungen zu.

Wie gefährlich ist der schwarze Hautkrebs?

Das Melanom ist in der Mehrheit der Fälle mit einer Operation heilbar. Je doch kann es bei ca. 15 % der Patienten Ableger in anderen Organen, sogenannte Metastasen, bilden. Das führt zu lebensbedrohlichen Situationen. Je früher ein Melanom entdeckt und entfernt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zur Ausbreitung der Krebszellen kommt es, wenn diese über die Lymph- oder Blutbahnen in die Lymphknoten oder inneren Organe wandern und dort neue Tumore bilden. Das Risiko dafür ist vor allem von der Dicke des Melanoms abhängig. Je dicker (Eindringtiefe) das Melanom, desto eher kann es die Fähigkeit entwickeln, Ableger zu bilden. Je rascher das Melanom behandelt wird, desto dünner ist es und dementsprechend besser sind die Überlebenschancen.

Schwarzer Hautkrebs Symptome

Zusätzlich zu den Kriterien, die in der ABCDE-Regel festgehalten sind, weisen auch folgende Symptome auf ein malignes Melanom hin:

  • Jucken, Bluten oder Nässen der betroffenen Hautbereiche
  • Neuentstehung oder deutliches Wachstum des Pigmentmals

Des Weiteren können Betroffene auch unter verschiedenen begleitenden Symptomen (sogenannte „B-Symptomatik“) leiden, die sich im Verlauf der Erkrankung zeigen können. Dazu gehören:

  • Nachtschweiss
  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust
  • Fieber

Diese Beschwerden treten jedoch in der Regel erst in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung auf.

Was sind die Ursachen/Risikofaktoren für schwarzer Hautkrebs?

Die Hauptursache für die Entstehung eines Melanoms ist die UV-Strahlung. UV-Strahlung setzt man sich aus, wenn man in der Sonne oder im Solarium ist.

Besonders gefährdet sind Personen, die:

  • insgesamt mehr als 100 Muttermale (Leberflecken) am Körper haben
  • helle Haut haben (Hauttyp I–II, das heisst rotblonde Haare, blaue Augen oder Sommersprossen und eine schnelle Neigung zu Sonnenbränden)
  • Fälle von Melanomen in der Familie haben
  • eine geschwächte Immunabwehr, z.B. nach einer Organtransplantation oder bei einer immunschwächenden Krankheit wie HIV, haben
  • in der Vergangenheit bereits an einem Melanom erkrankt sind
  • schwere Sonnenbrände erlitten haben, insbesondere in der Kindheit und Jugend

Wie erkennt man ein Melanom?

Wichtig ist, dass Sie Ihre Haut regelmässig kontrollieren. Insbesondere für Patientinnen und Patienten mit hellem Hauttyp und Muttermalen empfiehlt es sich, die Haut in dreimonatlichen Abständen selber nach verdächtigen Hautveränderungen zu untersuchen. Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt. Schauen Sie auch die behaarte Kopf haut, die Rückseite der Ohren, den Nacken, die Fusssohlen und die Genitalregion an, eventuell mit Hilfe eines Spiegels.

ABCD-Regel – Hautkrebs oder Muttermal?

Die ABCD-Regel kann Ihnen bei der Selbstuntersuchung der Haut helfen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

  • A: Asymmetrie: der dunkle Hautfleck ist nicht kreisrund, sondern ungleichmässig
  • B: Begrenzung unregelmässig: der Hautfleck ist nicht scharf von der Haut der Umgebung abgegrenzt
  • C: Color (Farbe): der Hautfleck ist eher dunkelbraun bis schwarz
  • D: Dynamik: der Hautfleck hat sich in relativ kurzer Zeit verändert

Muttermale, die sich bezüglich ihrer Form, Farbe oder Grösse verändern, sollten umgehend einem Hautarzt gezeigt werden. Dies gilt auch für diejenigen Muttermale, die sich von den übrigen unterscheiden, die jucken oder bei Bagatellverletzungen bluten. Auch das «Hässliche-Entlein-Prinzip» (Muttermale, die offensichtlich anders sind als die übrigen Muttermale derselben Person) kann Ihnen bei der Selbstuntersuchung helfen ein auffälliges Mutter mal festzustellen, das dann ärztlich weiter abgeklärt werden sollte.

Früherkennung

Das Ziel der Früherkennung ist es, Hautkrebs und speziell das Melanom in frühen und damit gut behandelbaren bzw. heilbaren Stadien zu diagnostizieren. Im Universitätsspital Zürich haben wir einen Forschungsschwerpunkt auf der Prävention und beschäftigen uns sehr ausführlich mit der Früherkennung von Hautkrebs.

Diagnose beim schwarzen Hautkrebs

Verdächtige Muttermale oder Flecken werden gewöhnlich in lokaler Betäubung vollständig entfernt (Exzision). Danach erfolgt eine Gewebsuntersuchung unter dem Mikroskop (Histologie). Wenn die Diagnose des Melanoms gestellt ist, erfolgen je nach Eindringtiefe des Melanoms weitere Untersuchungen wie ein Ultraschall der Lymphknoten oder eine Ganzkörperunteruntersuchung mittels PET-CT. Häufig wird auch der Lymphknotenabfluss untersucht und der Wächterlymphknoten, der sogenannte Sentinel Lymphknoten, operativ entnommen. Damit werden auch kleine Ablegerherde identifiziert, und es werden gegebenenfalls weitere Therapien empfohlen. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird die nötigen Untersuchungen individuell mit Ihnen besprechen.

Melanom-Behandlung und Therapieprinzipien

Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Eindringtiefe des Melanoms. Sogenannt «dünne» Melanome ohne Ableger können mit einer Operation in den meisten Fällen geheilt werden. Wenn das Melanom bereits tiefer in die Haut eingedrungen ist oder kleine Herde von Melanom in den Lymphknoten gefunden wurden, spricht man von Risikomelanomen. Diese haben zwar noch keine Ableger in entfernte Organe gemacht, haben jedoch ein gewisses Risiko dafür. Wenn das Melanom bereits in die Organe fortgeschritten ist, wird dies als metastasiertes Melanom bezeichnet. Die Behandlungsansätze unterscheiden sich bei diesen beiden Formen.

Bei Patienten und Patientinnen mit Risikomelanomen konnte der Tumor zwar vollständig entfernt werden, jedoch besteht ein gewisses Risiko für ein zurückkehrendes Melanom. Das Therapieziel ist hier, vorbeugend dauerhaft zu heilen. Hier spricht man von einem adjuvanten Therapieansatz.

Bei Patientenmit Organbefall ist eine dauerhafte Heilung nicht mehr in allen Fällen zu erreichen. Dann geht es darum, die Krankheit am weiteren Ausbreiten zu hindern und die Lebensqualität zu erhalten. Oft kann aber auch in diesem Stadium die Krankheit über Jahre stabil gehalten werden. Dieses Therapieprinzip wird palliativ genannt. Die wichtigsten Therapiepfeiler beim Melanom sind Operationen, medikamentöse Therapien und Strahlenbehandlungen.

Neue Chancen durch innovative Therapien

Die Melanombehandlung hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Einen markanten Fortschritt brachte die Immuntherapie. Dabei werden mit Medikamenten die eigenen Immunzellen des Patienten so angeregt, dass sie die Krebszellen erkennen und gegen diese kämpfen können. Etwa 40 Prozent der Melanom-Patientinnen und -Patienten mit Immuntherapie sprechen auf diese Behandlung an und profitieren von deren hoher Wirksamkeit. Auch in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung ist mit Immuntherapie eine Heilung möglich.

Immuntherapie mit Stuhltransplantation unterstützen

Es gibt aus Studien starke Hinweise darauf, dass das Mikrobiom, also die gesamten Mikroorganismen im Darm, einen Einfluss darauf hat, ob Patienten gut auf eine Immuntherapie ansprechen. Um diesen Effekt auch für Patienten mit schwacher Reaktion auf die Therapie nutzbar zu machen, wird am USZ im Rahmen eines Forschungsprojekts aufbereiteter Stuhl von Patienten, die auf die Immuntherapie gut reagiert haben, auf Patienten mit schwacher oder ausbleibender Reaktion transplantiert. In einer Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass die Transplantation bei diesen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Schwarzem Hautkrebs die Wirkung der Immuntherapien verbesserte.

Personalisierte Therapie mit molekulargenetischer Analyse

Tumoren sind komplexe Gebilde, die Krebszellen interagieren mit den Zellen im umliegenden Gewebe in verschiedener Weise. Auf der Zell- und Molekülebene betrachtet, ist deshalb jeder Tumor und jede Krebserkrankung einmalig – «den» Lungenkrebs und «das» Melanom gibt es nicht. Werden diese individuellen Unterschiede von Patient zu Patient bei der Behandlung berücksichtigt, können Therapien gezielt und mit der grössten Wirkung eingesetzt werden. Gleichzeitig werden beispielsweise Medikamente ausgeschlossen, die im individuellen Fall nur Nebenwirkungen und keinen medizinischen Nutzen haben und – umgekehrt – sinkt das Risiko, dass eine vielversprechende Therapie nicht eingesetzt wird.

Eine so individuell abgestimmte Behandlung ist dank einer molekulargenetischen Analyse möglich. Dafür wird eine Gewebeprobe des Tumors in einem speziellen Verfahren im Labor analysiert. Die Informationen aus dieser Untersuchung ermöglichen, aus den vorhandenen Krebsmedikamenten jene zu bestimmen, die im individuellen Fall voraussichtlich die höchste Wirksamkeit entfaltet. Dieser gezielte und schnelle Einsatz der am besten passenden Therapie eröffnet Patienten, die bisher als austherapiert galten, neue Chancen.

Selbsthilfegruppe

Ein Austausch mit Gleichgesinnten kann sehr wertvoll sein. Unter dem Patronat der Krebsliga des Kantons Zürich existiert eine Selbsthilfegruppe für Melanom-Patienten.

Lebenserwartung und Prognose beim schwarzen Hautkrebs

Die Lebenserwartung bei schwarzem Hautkrebs, oder malignem Melanom, variiert stark je nach Stadium der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose. Frühzeitig entdeckte Melanome, die noch auf die oberen Hautschichten beschränkt sind, weisen eine sehr hohe 5-Jahres-Überlebensrate von über 90% auf. Dies unterstreicht die Bedeutung der Früherkennung. Bei weiter fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs, insbesondere wenn bereits Metastasen vorliegen, sinkt die Lebenserwartung deutlich. Die Entwicklung moderner Therapien wie zielgerichtete Therapien und Immuntherapien hat jedoch die Behandlungsaussichten verbessert und bietet Hoffnung für eine verlängerte Lebensdauer auch in fortgeschrittenen Stadien. Eine regelmässige Hautkontrolle ist daher essentiell, um die Chancen auf eine günstige Prognose zu erhöhen

Hautkrebs vorbeugen

Um das Risiko für Hautkrebs zu minimieren, sind präventive Massnahmen entscheidend. Hier einige wichtige Schritte, die jeder unternehmen kann:

  • Sonnenschutz verwenden: Regelmässiges Auftragen von Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, auch an bewölkten Tagen.
  • Schatten suchen: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, besonders während der Spitzenstunden von 10 bis 16 Uhr.
  • Schützende Kleidung tragen: Langärmelige Hemden, Hosen und Hüte mit breiter Krempe bieten zusätzlichen Schutz.
  • Sonnenbrillen nutzen: Schutz der Augen und der umliegenden Haut durch Brillen mit UV-Schutz.
  • Haut regelmässig untersuchen: Selbstuntersuchung der Haut und regelmässige Kontrollen durch Fachpersonal.
  • Vorsicht bei Solarien: Vermeiden Sie die Nutzung von Solarien und anderen Quellen künstlicher UV-Strahlung.

Diese Massnahmen können das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, signifikant reduzieren.

Wie lange dauert es, bis schwarzer Hautkrebs streut?

Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) kann unterschiedlich schnell streuen, oft abhängig vom Typ und der Tiefe des Tumors. Metastasierung kann bereits innerhalb weniger Monate nach der Entstehung des Primärtumors beginnen.

Wie schnell wächst schwarzer Hautkrebs (Melanom)?

Die Wachstumsrate von schwarzem Hautkrebs kann variieren, einige Melanome entwickeln sich schnell innerhalb von Wochen bis Monaten, andere wachsen langsamer.

Warum ist schwarzer Hautkrebs so gefährlich?

Schwarzer Hautkrebs ist besonders gefährlich aufgrund seiner Fähigkeit, schnell zu metastasieren und andere Organe zu befallen, was die Behandlung erschwert und die Mortalitätsrate erhöht.

Ist schwarzer Hautkrebs immer bösartig?

Ja, schwarzer Hautkrebs, bekannt als malignes Melanom, ist immer bösartig und stellt eine ernste Bedrohung für die Gesundheit dar.