Harnröhrenstriktur

Als Harnröhrenstriktur bezeichnen Fachleute eine Verengung der Harnröhre, meistens aufgrund einer Entzündung, einer Verletzung oder einer Gewebevernarbung. Die Harnröhre (Urethra) transportiert beim Wasserlassen den Urin von der Blase nach aussen. Die Patienten und Patientinnen mit einer Harnröhrenstriktur leiden daher unter Beschwerden beim Wasserlassen, einer Verlangsamung des Harnstrahls bis hin zu Schmerzen.

Harnröhrenstriktur: Was sind die Ursachen?

Die Ursache einer Harnröhrenstriktur ist in der Regel auf eine Gewebeentzündung oder das Vorhandensein von Narbengewebe zurückzuführen. Verschiedene Faktoren können dies bedingen:

  • Eine Quetschverletzung ist eine häufige Art von Trauma. Beispiele für solche Verletzungen sind ein Sturz auf eine Fahrradstange oder ein Schlag in der Nähe des Hodensacks.
  • Eine Infektion, meist mit sexuell übertragbaren Krankheitserregern wie Chlamydien.
  • Das Einführen von Kathetern oder anderen chirurgischen Instrumenten in die Harnröhre im Rahmen einer Operation.

Risikofaktoren

Manche Männer haben ein erhöhtes Risiko, eine Harnröhrenstriktur zu entwickeln. Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Wiederkehrende Harnröhrenentzündungen
  • Operationen durch die Harnröhre

Harnröhrenstriktur: Symptome

Symptome, welche Hinweise für eine Harnröhrenstriktur geben, könnten sein:

  • Pressen beim Wasserlassen
  • Gefühl der unvollständigen Harnblasenentleerung
  • Konstant abgeschwächter Harnstrahl
  • Lange Dauer um die Harnblase zu entleeren
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Harndrang

Manche Patienten und Patientinnen mit schweren Harnröhrenstrikturen können die Harnblase nicht mehr entleeren. Dies wird als Harnverhalt bezeichnet und ist ein medizinischer Notfall. Als Folge kann es aufgrund der stark gefüllten Harnblase zur einem Aufstau des Urins bis in die Nieren kommen. Eine länger über Wochen bestehende Harnstauung kann zur Verschlechterung der Nierenfunktion führen.

Harnröhrenstriktur: Diagnose und Tests

Es gibt verschiedene Tests, mit denen der Arzt feststellen kann, ob der Patient unter einer Harnröhrenstriktur leidet:

  • Bildgebende Verfahren (Retrograde Urethrografie)
  • Harnröhrenspiegelung (Urethroskopie)

Nicht-invasive Tests können zwar Probleme bei der Entleerung der Blase aufzeigen, eine Striktur jedoch nicht sicher diagnostizieren.

Urethroskopie

Bei der sogenannten Urethroskopie wird eine flexible Kamera in die Harnröhre bis zur Engstelle vorgeschoben. Dadurch kann der verengte Bereich eingesehen werden.

Retrograde Urethrografie

Mithilfe dieser Untersuchung kann die Anzahl der Strikturen, sowie deren Position und Länge festgestellt werden. Die retrograde Urethrografie ist eine ambulante Röntgenuntersuchung. Kontrastmittel (Flüssigkeit, die auf einem Röntgenbild sichtbar ist) wird über den Harnröhreneingang gespritzt.  So wird die gesamte Harnröhre und die Harnröhrenstriktur auf dem Röntgenbild dargestellt.

Harnröhrenstriktur: Prävention

Eine sinnvolle Prävention gibt es nicht. Es ist wichtig, sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, wenn Anzeichen einer Harnröhrenstriktur auftreten.

Harnröhrenstriktur: Behandlung

Wie die Behandlung der Harnröhrenstriktur genau aussieht, hängt vor allem vom Ausmass der Verengung und der Vernarbung ab.

Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

  • Dilatation: Aufdehnung der Engstelle
  • Urethrotomie: Durchtrennen der Engstelle mit einem Laser oder Skalpell von innen

offene Operation: chirurgische Entfernung der Engstelle mit Rekonstruktion. Eine mögliche Behandlungsmethode besteht in der Erweiterung der Harnröhre unter Verwendung eines Dilatators. Die Dilatatoren werden in die Harnröhre der Grösse nach eingeführt und somit wird die Engstelle erweitert. Bei der Urethrotomie wird eine Klinge oder ein Laser durch das Endoskop unter Sicht in die Harnröhre eingeführt, und die Striktur durchtrennt. Bei der Urethraplastik wird das Narbengewebe entfernt und die Enden der Harnröhre werden anschliessend wieder zusammengenäht. Je nach Länge der Engstelle muss ein Ersatzgewebe im Sinne der Mundschleimhaut, zur Deckung genommen werden.

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich entweder selbst zu einer Konsultation anmelden oder durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin zuweisen lassen.

Selbstanmeldung

Für Zuweisende

Weisen Sie Ihren Patienten oder Ihre Patientin einfach online zu.

Universitätsspital Zürich
Klinik für Urologie
Frauenklinikstrasse 10
8091 Zürich

Tel. +41 44 255 54 40
Online zuweisen

Verantwortlicher Fachbereich