Gutartige Brusttumoren

Wenn Sie einen Knoten in Ihrer Brust ertasten, ist das erst einmal beängstigend. Schliesslich erkrankt eine von acht Frauen im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs. Doch häufig handelt es sich um gutartige Befunde.

Was sind gutartige Brusttumoren?

Manche Frauen entdecken einen Knoten in ihrer Brust selbst, während des Duschens, Eincremens oder bei der monatlichen Selbstuntersuchung. Andere Veränderungen findet der Arzt im Zuge der Brustkontrolle. Viele Veränderungen sind gutartig und steigern Ihr Brustkrebsrisiko nicht.

Die gutartigen Brustknoten treten vorwiegend in jüngerem Alter auf. Meistens handelt es sich um Fibroadenome, die aus Drüsen- und Bindegewebe entstehen. Bei eindeutig gutartigen Befunden, reicht es aus, den Knoten zu beobachten und regelmässig zu kontrollieren. Falls der Befund allerdings schnell wächst, gross und störend wird, sollte die histologische Sicherung und ggf. auch die operative Entfernung besprochen werden.

Gutartige Brusttumoren: Ursachen und Risikofaktoren

Gutartige Brusttumoren sind meist harmlose Knoten, deren Ursachen bisher nicht vollständig geklärt sind. Vermutlich spielen hormonelle Veränderungen eine Rolle bei der Entstehung. Fibroadenome beispielsweise entwickeln sich überwiegend vor dem 40. Lebensjahr. Es wird vermutet, dass unter anderem ein Ungleichgewicht der weiblichen Hormone (Östrogen und Progesteron) ursächlich ist.

Häufig liegt einem Tastbefund auch lediglich eine Zyste (Wasseransammlung im Milchgang) zugrunde. Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden folgende gutartige Brusttumoren:

Fibroadenome

In Dreiviertel aller Fälle von gutartigen Knoten in der Brust handelt es sich um Fibroadenome. Sie entstehen durch eine Wucherung des Drüsen- und Bindegewebes, meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, also nach der Pubertät und vor der Menopause. Das juvenile Fibroadenom bezeichnet eine Sonderform, die schon in der Pubertät auftreten kann.

Lipome

Auch Lipome betreffen meist jüngere Frauen. Es handelt sich um langsam wachsende Tumore der Fettgewebszellen. Sie sind häufig weich und stören selten.

Phylloidtumor (Cystosarcoma phylloides)

Wie das Fibroadenom entwickelt sich der Phylloidtumor aus Bindegewebe. Der Phylloidtumor kommt eher selten vor, wächst schnell und kann sehr gross werden. Er hat das Potenzial, sich zu einem bösartigen Tumor zu entwickeln. Eine operative Entfernung wird daher empfohlen. Phylloidtumoren neigen dazu, sich im Verlauf erneut zu bilden, daher sind auch Nachkontrollen der Brust erforderlich.

Intraduktales Papillom (Milchgangspapillom)

Das intraduktale Papillom entsteht in den Milchgängen, der Gewebeschicht, die die Milchgänge auskleidet. Das Papillom bildet sich meist während der Wechseljahre zwischen 40 und 50. Diese kleinen Wucherungen in den Milchgängen befinden sich häufig unterhalb der Brustwarze können aber auch an anderen Stellen der Brust entstehen.

Adenome der Brust (Mamma) und der Brustwarze (Mamille)

Die Adenome der Brust und der Brustdrüse kommen sehr selten vor. Sie entstehen aus Drüsengewebe, wachsen in der Regel sehr langsam und werden meist nicht mehr als wenige Zentimeter gross.

Symptome: Gutartige Brustknoten zeigen sich oft bei jungen Frauen

Symptome des Fibroadenoms

Das Fibroadenom zeigt sich als derber, gut abgegrenzter, dabei in der Regel nicht schmerzender Knoten. Es wächst langsam, kann dabei von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern gross werden. Meist ertasten Sie die harte Geschwulst selbst. Wenn Sie sehr schlank sind und das Fibroadenom direkt unter der Haut sitzt, kann es als Schwellung sichtbar werden. Bekommen Sie das Fibroadenom während der Schwangerschaft, kann die Veränderung des Drüsengewebes der Brust möglicherweise Entzündungen und Schmerzen verursachen.

Symptome des Lipoms

Lipome verursachen keine merkbaren Symptome. Sie fühlen sich weich an, bleiben meist klein und zeichnen sich selten unter der Haut ab.

Symptome des Phylloidtumors

Ein Phylloidtumor wächst häufig schnell.

Symptome des Intraduktalen Papilloms

Das intraduktale Papillom zeigt sich meist nicht als Tastbefund. Typisch ist eine milchartige Sekretion (Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze), welche spontan auftritt. Gelegentlich ist diese auch bräunlich oder blutig.

Symptome des Adenoms der Brustwarze

Das Adenom wird meist nicht grösser als eine Erbse und lässt sich als eine Verhärtung im Bereich des Brustwarzenhofes ertasten.

Gutartige Brusttumoren: Diagnose durch uns

Gutartige Brusttumoren kommen viel häufiger vor als Brustkrebs. Meist ertasten Sie den Knoten in der Brust zufällig oder bei Ihrer monatlichen Selbstuntersuchung der Brust. Auf jeden Fall sollten Sie bei einem neuen Befund oder Beschwerden Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt aufsuchen. Man wird Sie zunächst nach der Art des Knotens befragen, ob er sich beispielsweise verändert hat oder wie schnell er gewachsen ist.

Bildgebende Verfahren wie der Ultraschall (Sonografie) oder eine zusätzliche Mammografie geben einen Eindruck von der Lage, der Form und Grösse des Knotens. Eine Gewebeprobe (Biopsie) kann einen bösartigen Tumor ausschliessen, falls dies erforderlich erscheint. Bei einer ultraschallgesteuerten Biopsie wird beispielsweise unter Ultraschallsicht in lokaler Betäubung Gewebe mit einer dünnen Nadel entnommen. Dies bereitet keine Schmerzen und dauert wenige Minuten.

Teilweise sind zusätzliche Untersuchung nötig wie ein MRI (Magnet Resonanz Tomografie) zur weiteren Abklärung von Symptomen wie unklarer Sekretion aus der Brustwarze oder Verdacht auf Papillome.

Gutartige Brusttumoren: Vorbeugen, Früherkennung, Prognose

Es ist keine Verhaltensweise bekannt, mit der Sie das Entstehen für gutartige Brusttumoren verringern und den Tumoren vorbeugen könnten. Die Selbstkontrolle der Brust erscheint aber eine sinnvolle Option. Falls Sie einen Knoten entdecken, sollte Ihre Gynäkologin oder Ihr Gynäkologe abklären, ob er gut- oder bösartig ist. Falls gutartige Brusttumoren bei Ihnen bekannt sind, welche nicht operativ entfernt wurden, wird Ihr Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen regelmässige Kontrollen empfehlen.

Prognose gutartiger Brusttumoren

Gutartige Brusttumoren haben einen günstigen Verlauf und somit eine gute Prognose. Das liegt daran, dass sie meist langsam wachsen und kein angrenzendes Gewebe zerstören. Im Vergleich zu den bösartigen Brusttumoren bilden sie auch keine Metastasen (Ableger).

Papillome sind gutartige Tumore. Da sich in der Umgebung von Papillomen jedoch Zellveränderungen befinden können, besteht das Risiko einer Unterschätzung für eine frühe Form von Brustkrebs, das sogenannte duktale In-Situ-Karzinom (DCIS).  Deshalb sollten Papillome entfernt und die Gewebeprobe untersucht werden.

Therapie: Oft ist keine Behandlung nötig

Falls Sie einen kleinen gutartigen Tumor in der Brust haben der keine Beschwerden verursacht, genügt es meist, ihn zu beobachten und von der Frauenärztin oder vom Frauenarzt kontrollieren zu lassen. Bei deutlicher Grössenzunahme und Beschwerden sollte eine Biopsie erfolgen und eventuell auch eine Befundentfernung.