Der 29. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) tagte vom 22. bis 24. Juni 2023 im eindrucksvollen Kongress Palais in Kassel. Unter dem Motto " Innovativ. Effizient. Menschlich." trafen sich mehr als 2000 Radioonkologinnen und Radioonkologen, Medizinphysikerinnen und Medizinphysiker, Fachpersonen Radiologie sowie Radiobiologinnen und Radiobiologen und diskutierten die neuesten Entwicklungen in Klinik und Forschung.
Die Klinik für Radioonkologie war bei dem Kongress auch dieses Jahr wieder stark vertreten.
Prof. Dr. Matthias Guckenberger betreute mehrere Sessions als Vorsitz. Fokus lag hier neben der Stereotaxie, mit der Vortragssitzung „Stereotaktische Strahlentherapie/Radiochirurgie“ und dem Symposium zu „Neue Chancen und Herausforderungen in der Körperstereotaxie“ auf aktuellen interdisziplinären Herausforderungen beim NSCLC im Stadium III. Im Rahmen des Oxford Symposiums hielt Professor Guckenberger des Weiteren einen Vortrag zum Thema „5 x 5 Gy für Alles?“, in dem die Vor- und Nachteile der fraktionierten stereotaktischen Strahlentherapie mit einer Dosis von 5 Gy über fünf Fraktionen bei verschiedenen Tumorarten diskutiert wurden.
PD Dr. Panagiotis Balermpas stellte auf seinem Forschungsgebiet der Kopf-Hals-Tumore zwei Poster vor. Hier wurden neben dem Effekt von 0.35 T und 1.5 T magnetischen Feldern auf die Oberflächendosis in der MR-geführten Radiotherapie des Larynxkarzinoms, die ersten Anwendungen von cell-free-DNA-fragmentomics in liquid biopsies von Patienten und Patientinnen mit Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen, welche mit definitiver Radiochemotherapie behandelt wurden, präsentiert.
PD Dr. Michael Mayinger beantwortete in seinem Vortrag die Fragestellung, ob bei der SBRT metastasierter Patienten und Patientinnen die Systemtherapie während der Strahlentherapie unterbrochen werden sollte.
In einem Vortrag zur Neoadjuvanz bei Mundhöhlenkarzinomen präsentierte PD Dr. Jens von der Grün die Sicht des Radioonkologen.
Dr. Riccardo Dal Bello stellte die derzeit verfügbaren Optionen zur Automatisierung der Strahlentherapieplanung dar, die darauf abzielen, den Arbeitsablauf zu optimieren und die qualitativen Standards einzuhalten.