Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Die Risiken für kardiologische Erkrankungen, insbesondere für Herzinfarkt und Herzinsuffizienz, steigen mit zunehmendem Alter. Massnahmen zur Prävention und rechtzeitige Behandlung könnten Herz und Gefässe länger gesund erhalten.
Text: Helga Kessler
Anspannen – entspannen, anspannen – entspannen. Das gesunde Herz eines Erwachsenen vollführt die «Übung» rund 70 Mal pro Minute. Jeder Pumpstoss des Herzmuskels drückt das Blut über die Hauptschlagader in den Körper, sodass jede Stelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. 100’000 Schläge macht das Herz an einem Tag, 36 Millionen in einem Jahr, mehr als 3 Milliarden im Laufe eines Lebens. «Eng mit dem Gehirn und anderen Organen vernetzt, ist unser Herz weit mehr als ein hocheffizienter Motor», sagt Frank Ruschitzka.
Mit Prävention Todesfälle verhindern
Der Kardiologe leitet das USZ-Herzzentrum mit seinem breiten Angebot zur Diagnostik und Therapie von Herz- und Kreislauferkrankungen. Schäden an Herz und Gefässen sind die häufigste Ursache für Todesfälle weltweit. In der Schweiz sterben daran jährlich 20’000 Menschen. «Herz-Kreislauf Erkrankungen machen ein Drittel der landesweiten Todesfälle aus», sagt Frank Ruschitzka. Ein Grossteil davon liesse sich mit rechtzeitiger Prävention verhindern.
Das eigene Risiko kennen
Das Risiko einer Erkrankung korreliert mit hohem Blutdruck und einem zu hohen Cholesterinspiegel und steigt ab einem Lebensalter von etwa 50 Jahren stark an, bei Frauen stärker als bei Männern. Auch eine Diabeteserkrankung und eine erbliche Veranlagung erhöhen das Risiko. Blutdruck und Blutfette, auch eine Diabeteserkrankung lassen sich mit Medikamenten sowie einer Lebensstilveränderung, die für weniger Stress und mehr Bewegung sorgt, gut behandeln. Einer der wichtigsten vermeidbaren Faktoren ist das Rauchen.
Das Herz in die Hand nehmen
Wer sein individuelles Risiko kennt, kann dazu beitragen, dass Herz und Gefässe bis ins hohe Alter gesund bleiben. Für den Kardiologen Frank Ruschitzka ist das eine Selbstverständlichkeit: «Jeder erwachsene Mensch sollte sein Herz selbst in die Hand nehmen und aktiv vorsorgen.» Die Zeit spielt eine wichtige Rolle beim komplexen Krankheitsgeschehen, bei dem sich verschiedene Faktoren gegenseitig beeinflussen und verstärken.