Zeitpunkt der Diagnose, Lage des Tumors und Stadium der Erkrankung haben Einfluss auf die Behandlung von Darmkrebs. Fast immer wird operiert, die molekulare Pathologie liefert Ansatzpunkte für personalisierte Medikamente.
Text: Helga Kessler
«Wenn wir den Tumor in einem frühen Stadium entdecken, können wir Darmkrebs fast immer heilen», sagt Viszeralchirurg Matthias Turina. Heilung bedeutet, dass der Krebs nicht zurückkehrt. Generell seien die Überlebenschancen bei Darmkrebs gut. Eine Operation ist jedoch fast immer nötig. Wenn möglich entfernen die USZ-Chirurgen Tumor und befallene Lymphknoten minimalinvasiv statt mit einer offenen Operation. Technisch besonders herausfordernd sind Eingriffe im unteren kleinen Becken, wo Enddarm, Blase und Sexualorgane eng nebeneinander liegen. Dann «entscheiden Millimeter über den Erfolg der Operation», sagt Matthias Turina.
Der Roboter operiert präziser
Bei Krebs im Enddarm – dem häufigsten Ort von Darmtumoren – setzt der Spezialist deshalb gerne den Operationsroboter Da Vinci ein: «Der Roboter sieht mehr, und er kommt auch besser hin als wir mit den Händen.» Sowohl bei Enddarm- als auch bei Dickdarmkrebs legen die Chirurgen oft einen künstlichen Darmausgang, ein Stoma, damit die Wunde nicht mit Stuhl verunreinigt wird und schneller heilt. Nach einigen Wochen kann das Stoma mit Ausnahme weniger Fälle, wo der Tumor sehr nahe am Anus lag, wieder entfernt werden. «Wir versuchen, die Rate an Stomata so tief wie möglich zu halten», sagt Matthias Turina. Er weiss, dass die meisten Patienten mit Darmkrebs Angst vor einem künstlichen Darmausgang haben.