Die Spitaldirektion des USZ engagiert sich aktiv für eine genderfreundliche Unternehmenskultur und einen gleichgestellten Berufsalltag. Ein Beispiel: Am 1. Mai 2020 hat die Fachstelle Diversity & Inclusion ihre Tätigkeit aufgenommen. Laetita Dacorogna leitet diese.
Laetitia Dacorogna, weshalb braucht es eine Fachstelle Diversity & Inclusion?
Diversität hat verschiedene Dimensionen: zum Beispiel Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung oder ethnische Herkunft. Auch die Gleichstellung zwischen Mann und Frau gehört dazu. Die Mitarbeiter*innen am USZ sollen alle die gleichen Chancen haben. Mit der neu geschaffenen Fachstelle kümmern wir uns darum, die Unternehmenskultur dahingehend zu fördern. Ein Beispiel: Im ärztlichen Kader sind Frauen immer noch untervertreten. Und dies, obwohl heute mehr als die Hälfte Medizinstudierenden Frauen sind. D.h. der Anteil der Leitenden Ärztinnen müsste eigentlich jedes Jahr wachsen. Die Erhöhung der Frauenquote im ärztlichen Kader ist deshalb ein Unternehmensziel, welches wir zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Ärzteschaft Klara Landau – eine ehemalige Klinikdirektorin – unterstützen. Letztes Jahr wurde unter anderem dafür das Netzwerk Diversity@USZ gegründet.
Was ist Ziel dieses Netzwerks?
Im persönlichen Austausch mit den Ärztinnen und Ärzten – es sind bewusst Frauen und Männer im Netzwerk eingeladen – wollen wir Themen besprechen, die im Alltag beschäftigen: Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf zum Beispiel. Es geht auch um den persönlichen Austausch und darum, konkrete Massnahmen zu ergreifen, um die Gleichstellung voranzutreiben. Die Ideen und Vorschläge für Massnahmen sollen von den Betroffenen kommen, deshalb organisieren wir aus dem Human Resources Management die Treffen und ein Komitee aus Ärztinnen und Ärzten diskutiert und gibt Themen ein.
Welche Massnahmen aus dem Netzwerk wurden schon umgesetzt?
Wegen der Coronakrise hat sich das Netzwerk erst einmal getroffen. Daraus entstand das ärztliche Diversity-Komitee und eine erste interne Vernetzung. Im August findet das zweite Treffen statt. Dort diskutieren wir – hoffentlich persönlich, wenn nötig aber auch digital – über flexible Arbeitsmodelle.
Wir haben jetzt nur über die Ärztinnen und Ärzte gesprochen. Was ist mit allen anderen Berufsgruppen?
Diversity & Inclusion widerspiegelt sich noch in ganz vielen weiteren Punkten zusätzlich zum Geschlecht. Wir wollen eine Kultur stärken, in der es zum Beispiel egal ist, wie alt man ist, woher man kommt, welcher Religion man angehört. Und wo man auf die Vielseitigkeit des USZ stolz sein kann. Ich bin gerade daran, die Strategie auf alle Berufsgruppen auszuweiten. Wir setzen uns auch aktiv gegen Diskriminierung ein. Das Ziel ist es, die Chancengleichheit für alle zu fördern, denn wir sind stolz auf die Vielfältigkeit unserer Mitarbeitenden und schätzen deren individuelle Stärken.