Hier finden Sie häufig gestellte Fragen und Antworten zu Social Freezing.
Ziel eines Einfrierens von Eizellen ist das fruchtbare Fenster bei Frauen zu verlängern. Idealerweise erfolgt dies, wenn die Eizellreserve und –qualität noch sehr gut ist. Leider ist dies nicht in allen Fällen möglich. Eine Messung von Hormonwerten wie das Anti-Müller-Hormon (FSH) und das Follikelstimulierende Hormon (FSH) in Kombination mit einem Ultraschall ermöglicht eine Einschätzung Ihrer Fruchtbarkeit. Diese bietet eine sinnvolle Grundlage für die Entscheidung bezüglich eines Einfrierens von Eizellen.
Die Fachgesellschaften in Europa und den USA empfehlen das Einfrieren von 20-30 Eizellen. Dabei spielt es natürlich eine grosse Rolle, wie Ihre individuellen Voraussetzungen sind und ob Sie sich ein oder mehrere Kinder wünschen.
In der Regel empfehlen wir zunächst abzuklären, mit wie vielen Eizellen Sie bei einer Behandlung rechnen dürfen, ggfs. eine Stimulationsbehandlung durchführen zu lassen und auf dieser Basis über eventuelle weitere Schritte zu entscheiden.
Im Rahmen eines Social Freezings gewonnene Eizellen dürfen maximal 10 Jahre gelagert werden.
Wenn unsere Untersuchungen zeigen, dass im betreffenden Zyklus keine normale Eizellreifung erfolgte, nehmen wir wegen den geringen Erfolgschancen keine Follikelpunktion vor.
Bei einer Überstimulation handelt es sich um ein Verschieben von Gewebswasser und Blutsaltzen in Körperhöhlen. Sie tritt vor allem bei Frauen mit sehr vielen Eibläschen nach einer Stimulationsbehandlung auf. Das Überstimulationssyndrom tritt erst nach der Eizellentnahme auf, ist meist ca. eine Woche nach der Eizellentnahme am ausgeprägtesten und verschwindet mit der Blutung ca. 14 Tage nach Eizellentnahme. Heute stehen uns jedoch Behandlungsprotokolle zur Verfügung, welche das Risiko für ein Überstimulationssyndrom auf nahezu Null reduzieren. Meistens ist ein Überstimulationssyndrom eher leicht ausgeprägt und lässt sich problemlos ambulant über Blutanalysen und Ultraschallmessungen kontrollieren. In wenigen Fällen (< 1:100) ist der Verlauf schwerer und es treten Unterleibsschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auf. Gelegentlich ist dann ein Spitalaufenthalt nötig.
Eine Follikelpunktion ist ein operativer Eingriff. In seltenen Fällen kann es zu Verletzungen von Bauchorganen oder Blutgefässen kommen. Dann muss die Ärztin den Bauchraum öffnen und die Verletzung chirurgisch versorgen. Eine solche Komplikation kommt bei weit weniger als 1 von 1000 Punktionen vor. Damit wir für diesen Notfall gerüstet sind, bereiten wir in unserem Kinderwunschzentrum alle Patientinnen auf eine Narkose vor.
Ein Social Freezing Behandlungszyklus dauert ca. 2 Wochen. Zusätzlich kommt je nach Protokoll eine Vorbehandlung von 2–4 Wochen dazu. Während der Vorbehandlung erfolgt eine Vorstellung bei uns zur Planung der konkreten Dosis des Stimulationsmedikamentes. Während der hormonellen Stimulation sind 2–3 Kontrollen üblich. Die genauen Termine legen wir gemeinsam mit Ihnen fest, wenn Sie sich am Beginn Ihrer Periode für den Start des Social Freezing melden.
In der Regel gibt es ein Beratungsgespräch und 1-2 Termine für die Vorabklärungen. Ziel ist, dieses innerhalb eines Zyklus durchzuführen.
Eine Social Freezing Behandlung wird von den meisten Frauen besser vertragen als erwartet. Während der Vorbereitungsphase kann es zu Reizbarkeit kommen – die meisten Frauen bemerken allerdings keine Veränderungen. Die eigentliche Stimulationsphase wird – obwohl das Spritzen natürlich unangenehm ist – von den allermeisten Frauen sehr gut vertragen. Weitere Details finden Sie in den oben aufgeführten Fragen. Gerne beraten wir Sie auch zu speziellen Bedenken.
Bitte nehmen Sie Schilddrüsenmedikamente z.B. Euthyrox-Tabletten weiterhin ein.
Als Schmerzmittel sind während der Stimulation Dafalgan oder Paracetamol möglich. Alle weiteren Medikamente sprechen Sie bitte direkt mit Ihrer behandelnden Ärztin ab.
Sie dürfen bis zum 6. Tag der Stimulationsphase ungeschützten Geschlechtsverkehr haben. 2-3 Tage später kommen Sie zu einem Ultraschalltermin. Bitte sprechen Sie dort mit der Ärztin das weitere Procedere ab.
Ja, gerne dürfen Sie auch während der Stimulationsphase sportlich aktiv sein. Ab dem 6. Stimulationstag wenn die Eierstöcke grösser werden, sollten Sie jedoch ruckartige Bewegungen (Tennis, Joggen etc.) vermeiden. Grundsätzlich bitte den Bauch/Unterleib schonen und schützen.
Aus dem Informationsblatt «Wichtigste Informationen zum Stimulationsablauf», welches Sie in der weissen Mappe bei der Planung der Behandlung erhalten haben, finden Sie den für Sie persönlich festgelegten Beginn und das Ende der Einnahme/Applikation.
Ja, während dieser Zeit treten häufiger bis zu Mens-starke Blutungen auf. Dies ist normal und kein Grund zur Beunruhigung.
Die Medikamente müssen mindestens 9 Tage gespritzt werden. Bei der Ultraschalluntersuchung wird die Ärztin jeweils mit Ihnen besprechen, ob und wie lange die Spritzen fortgesetzt werden müssen.
Spritzen in den Oberschenkel ist in Bezug auf die Handhabung deutlich angenehmer als in den Bauch. Die Aufnahme und Wirkung des Medikamentes erfolgt sehr zuverlässig.
Nein, in der Schweiz dürfen eingefrorene Eizellen nur innerhalb einer Partnerschaft genutzt werden.
Wenn Sie und ihr Partner beide fruchtbar sind, würden Sie zunächst versuchen, spontan d.h. ohne unsere Unterstützung schwanger zu werden. Ist dies – je nach Alter – über 6-12Monate nicht möglich oder gibt es klare Hinweise auf Hindernisse (z.B. eine Unterbindung des Mannes), so können die eingefrorenen Eizellen genutzt werden.
Es müsste geprüft werden, ob alle Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft erfüllt sind. Hierzu gehört ein Abklären verschiedener Infektionen, eine Abklärung der Gebärmutterhöhle mittels Wasserultraschall (Hydrosonographie), Untersuchungen der Spermien sowie bei auffälligem Spermiogramm eine Vorstellung des Mannes bei einem Urologen. Lieben bei Ihnen Erkrankungen, die für eine Schwangerschaft von Bedeutung sind vor, so würden wir diese in die Abklärungen mit einbeziehen. Aus dieser Basis wird geprüft, ob eine Schwangerschaft grundsätzlich möglich ist und ob ggfs spezielle Massnahmen getroffen werden müssen.
Ein Einfrieren von Eizellen bedeutet daher nicht, dass ein Anrecht auf eine Schwangerschaft besteht. Idealerweise sollte daher bereits vor dem Einfrieren von Eizellen geklärt werden, ob grundsätzliche Bedenken in Bezug auf eine spätere Schwangerschaft bestehen.
Für das Auftauen der Eizellen der Befruchtung der Eizellen und die Zurückgabe eines Embryos entstehen Kosten von 2000-3000 CHF.
Um die gewonnenen Eizellen möglichst rasch und damit ohne die Entstehung schädigender Eiskristalle einfrieren zu können, müssen die die Eizelle umgebenden Ernährungszellen entfernt werden. Diese dienen bei einer eigenständigen Befruchtung der Eizellen durch Spermien als Filter, der verhindert, das mehr als ein Spermium in die Eizelle eindringen kann. Dringen mehrere Spermien in die Eizelle ein, so ist diese nicht wie gewünscht entwicklungsfähig. Daher muss ein Spermium direkt in die Eizelle eingebracht, d.h. eine ICSI-Behandlung durchgeführt werden.
Ein solche ICSI-Behandlung ist mit einer leicht höheren Fehlbildungsrate wie in der Natur verknüpft – wobei aktuell nicht klar ist, ob dies an den angewendeten Methoden oder an Besonderheiten der werdenden Eltern liegt.
Die hier durchgeführte Stimulationsbehandlung darf nicht mit dem Ziel einer Gewinnung von Eizellen für einen Transport ins Ausland erfolgen. Sollten Sie jedoch dauerhaft in ein anderes Land ziehen, so dürfen die gewonnenen Eizellen in dieses Land überführt werden.
Bei einem Social Freezing sind die Behandlungskosten ab Beginn der Hormonbehandlung von Ihnen selber zu tragen. Pro Behandlungszyklus müssen Sie in unserem Zentrum je nach Aufwand mit 4’000 bis 5’000 Franken rechnen. Ein Behandlungszyklus umfasst dabei die Durchführung und Überwachung der Hormontherapie (Stimulation) und die Gewinnung der Eizellen (Punktion). Hinzu kommen allfällige Kosten für das Einfrieren (Kryokonservierung) und Aufbewahren der Eizellen von 700 Franken und die jährliche Aufbewahrungsgebühr von 400 Franken.
Für die Reifung der Eizellen (Stimulation) benötigen wir Hormone. Die zusätzlichen Kosten dafür betragen je nach Produkt und benötigter Hormonmenge 1’000 bis 2’000 Franken.
Bei Behandlungsbeginn legen wir mit Ihnen die Besuchstermine fest. Sie wissen mehrere Wochen im Voraus, wann genau Sie zur Kontrolle kommen müssen und wie gross der entsprechende Zeitaufwand dafür ist. Dieses Vorgehen ermöglicht Ihnen eine rechtzeitige Planung, was auch für Ihre Berufstätigkeit wichtig ist.
Die gesamte Sterilitätsbehandlung ist ambulant. Lediglich am Tag der Eizellentnahme sollten Sie nicht arbeiten gehen.
Wir legen grossen Wert auf eine konstante ärztliche Betreuung. Schon bei der Erstbesprechung stellt sich Ihnen die Sie betreuende Kaderärztin vor. Sie ist für Ihre Behandlung, aber auch für Ihre Sorgen sowie die Beantwortung Ihrer Fragen zuständig. Unterstützt wird sie von einer erfahrenen Assistenzärztin sowie von einem kompetenten und einfühlsamen Pflegeteam.
Uns ist eine persönliche kontinuierliche Betreuung durch eine feste Ärztin sehr wichtig. Da wir uns bei vielen Abklärungs- und Behandlungsschritten an Ihrem Zyklus orientieren müssen, sind Termine sehr schwer planbar. Wir geben uns grosse Mühe Wartezeiten zu vermeiden, dies ist aufgrund der naturgemäss kurzfristigen Planung jedoch nicht immer möglich.
Wir bitten Sie daher um Verständnis und möchten uns bereits an dieser Stelle für Wartezeiten entschuldigen.
Damit wir Wartezeiten für Sie möglichst gering halten passen wir die Sprechstunde am Vortag jeweils dem konkreten Programm an und schicken Ihnen eine SMS mit der definitiven Uhrzeit Ihres Termins. Bitte prüfen Sie in Ihren SMSs daher unbedingt am Vorabend, wann der definitive Termin ist.
Wir können Sie am besten beraten, wenn Sie zu den Terminen bei uns Ihre gesammelten Fragen mitbringen. Aufgrund der Tagesplanung der Ärztin ist es meist nicht möglich zusätzlich/kurzfristig Fragen per Mail zu beantworten.
Bei dringenden Anliegen wenden Sie sich bitte an endo@usz.ch.
Bitte beachten Sie, dass auch bei der Beantwortung von Anfragen per Mail Kosten entstehen können.
Am Universitätsspital Zürich halten wir uns selbstverständlich strikt an die Vorgaben des Schweizer Fortpflanzungsmedizingesetzes (FMedG). Das bestätigen die regelmässig stattfindenden kantonsärztlichen Inspektionen.
Wir verbessern laufend die Qualität unserer Behandlungsprozesse. Als Ausdruck unseres Erfolges ist unser Kinderwunschzentrum nach dem Qualitätsmanagementsystem ISO 9001:2015 zertifiziert und unsere Labors nach ISO/IEC 17025 akkreditiert.
Unser Kinderwunschzentrum ist Gründungsmitglied der seit 1993 bestehenden FIVNAT-CH, des nationalen IVF-Datenregisters der Schweiz. FIVNAT-CH sammelt und überprüft im Auftrag des Bundesamtes für Statistik bei allen Schweizer Kinderwunschzentren anonymisiert verschiedene Kennzahlen zu jedem durchgeführten Zyklus. Wir gehören regelmässig zu den Zentren mit den allerbesten Schwangerschaftsraten der Schweiz. Unabhängige internationale Experten kontrollieren periodisch die Richtigkeit der von uns gemeldeten Daten (externe Audits).