Behandlung
Typische Trigeminusneuralgien werden dadurch verursacht, dass ein Blutgefäss an der Schädelbasis (meistens die Arteria cerebelli superior) in ihrem Verlauf Kontakt zum Nervus Trigeminus hat. Besteht dieser Kontakt an der Stelle, wo der Nerv in den Hirnstamm eintritt («Redlich-Obersteiner Zone»), kommt es wahrscheinlich als Folge der Pulsationen des Blutgefässes zu ungewollten Übertragungen von Reizen von sensiblen Fasern auf Schmerzfasern. Einfache Berührungen, Luftzug, Zähne putzen oder Kauen können so zu kurzen und stärksten Schmerzattacken führen.
Durch einen ca. 2-3 Stunden dauernden mikrochirurgischen Eingriff kann dieser Gefäss-Nervenkonflikt gezielt aufgesucht werden. Das Blutgefäss wird vorsichtig vom Nerv gelöst und ein kleines Stück Teflonschwamm zwischen den beiden Strukturen platziert. Dadurch kommt es nicht mehr zu einer pulsatilen Belastung des Nerven.
Die Chancen auf Schmerzfreiheit sind hervorragend und liegen bei ca. 90% nach 5 Jahren. Die operativen Risiken sind vergleichsweise gering. Bei allen operativen Eingriffen am Schädel besteht ein Risiko durch eine Hirnblutung als Folge des Eingriffs, was lebensgefährlich verlaufen kann.