Menschen über 70 Jahre leiden oft an mehreren chronischen Erkankungen, was häufig dazu führt, dass verschiedene Medikamente gleichzeitig eingenommen werden. Wenn nun fünf und mehr Medikamente zur gleichen Zeit eingenommen werden, besteht eine Polypharmazie. In der Literatur ist gut belegt, dass eine Polypharmazie mit zunehmendem Alter vermehrt vorkommt. In wieweit die Kombination verschiedener Medikamente die Gedächtnisfunktion älterer Erwachsener beeinträchtigt, ist jedoch nicht ausreichend geklärt.
Mit meiner Masterarbeit möchte ich einen Beitrag leisten, diesen Zusammenhang weiter zu untersuchen und damit das Medikamentenmanagement für ältere Patientinnen und Patienten zu verbessern. Konkret werde ich die Häufigkeit der Polypharmazie und den Zusammenhang zwischen Polypharmazie und Gedächtnisfunktion bei Patientinnen und Patienten in der Alterstraumatologie am Universitätsspital Zürich prüfen.
Diese Arbeit ist Teil des Projekts „Zürich Peri-Operative Care Projects for Senior Patients“ (Zurich-POPS). Im Rahmen von Zurich-POPS findet ein altersmedizinisches Assessment bei Patientinnen und Patienten statt, die 70 Jahre alt oder darüber sind, und wegen einer sturzbezogenen Verletzung ins Unversitätsspital Zürich zugewiesen werden. Dieses Assessment umfasst unter anderem einen Gedächtnisfunktionstest „Mini-Mental State Exam“ (MMSE) und eine Erfassung der Polymedikation.
Lisa Ruebel
Betreuung durch
Dr. sc. Caroline de Godoi Rezende Costa Molino (Betreuerin, Pharmako-Epidemiologin Zentrum Alter und Mobilität)
Datamanagement-Team, Zentrum Alter und Mobilität (Analysen)
Prof. Dr. med. Heike A. Bischoff-Ferrari, DrPH (Leitung)
Unterstützt von der Baugarten Stiftung „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“ sowie durch universitäre Mittel Lehrstuhl Geriatrie und Altersforschung.
Oft erhalten ältere Menschen mehrere Medikamente gleichzeitig verschrieben. Darunter sind Protonenpumpen-Hemmer (PPI) eine häufig verschriebene Medikamentengruppe. Sie werden eingenommen, um die Sekretion von Magensäure zu hemmen und somit Sodbrennen und akuten Magenleiden entgegenzuwirken. In grossen Beobachtungsstudien zeigten sich Hinweise, dass eine langfristige Anwendung dieser Medikamente die Entwicklung von Osteoporose begünstigt und das Risiko osteoporotischer Frakturen erhöht. In wieweit sich eine PPI-Anwendung auf Biomarker des Knochenmetabolismus, den Vitamin D-Blutspiegel, die Knochenmikroarchitektur und die Knochenstärke auswirken, wurde bisher jedoch nicht umfassend untersucht.
In meiner Masterarbeit möchte ich deshalb untersuchen, ob eine regelmässige Einnahme von PPIs mit tieferen Calcium- und 25-Hydroxyvitamin D-Blutspiegeln sowie einer schlechteren Knochenmikrostruktur und Knochenstärke zusammenhängt.
Hierzu analysiere ich Daten der Zürcher Knie-Arthrose-Studie (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT00599807), welche 273 Personen im Alter von 60 Jahren und darüber während zwei Jahren untersuchte. Dabei wurden alle sechs Monate die eingenommenen Medikamente erfasst und der Knochenstoffwechsel inklusive 25-Hydroxyvitamin D-Blutspiegel untersucht. Zudem wurde zu Beginn und nach zwei Jahren die Knochenmikrostruktur mittels hochauflösender peripherer quantitativer Computertomographie (HR-pQCT) ermittelt.
Mithilfe dieser Daten können wichtige Erkenntnisse zur Erforschung des Einflusses von regelmässigem PPI-Gebrauch auf die Knochengesundheit erlangt werden.
Alexandra Siegenthaler, cand. med.
Betreuung durch
Dr. phil. Ursina Meyer (Betreuerin)
Datamanagement-Team, Zentrum Alter und Mobilität (Analysen)
Prof. Dr. med. Heike A. Bischoff-Ferrari, DrPH (Leitung)
Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.
Jede akute medizinische Hospitalisierung bei älteren Patienten und Patientinnen ist mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden. Altersassoziierte körperliche Schwäche, sog. „Frailty“ ist ein bekannter Risikofaktor für viele wichtige negative gesundheitliche Folgen wie Stürze, Frakturen, Hospitalisierungen und Institutionalisierung in dieser Altersgruppe sowie auch erhöhte Sterblichkeit. In den letzten Jahren zeigten immer mehr Untersuchungen, dass Frailty ein dynamischer Prozess und ein potenziell behandelbares Syndrom ist. Hier gibt es jedoch noch grosse Wissenslücken. Die AüP, durchgeführt auf spezialisierten Abteilungen der Pflegezentren der Stadt Zürich, zielt unter anderem darauf ab, Frailty zu erkennen und zu behandeln. Bisher gibt es nach unserem Wissen keine veröffentlichten Daten über den Zusammenhang von Frailty und Sterblichkeit 12 Monate nach AüP für Senioren und Seniorinnen im deutschsprachigen Teil der Schweiz. Unsere Arbeit zielt daher darauf ab, erste Daten in diesem Bereich zu sammeln, um die zukünftige Patienen- und Patientinnenversorgung für Senioren und Seniorinnen in der Deutschschweiz weiter zu verbessern.
Chloé Fompeyrine, cand. med.
Betreuung durch
Dr. med. Michael Gagesch (Betreuer)
Dr. med. Gaby Bieri-Brüning (Co-Betreuerin)
Datamanagement-Team, Zentrum Alter und Mobilität (Analysen)
Prof. Dr. med. Heike A. Bischoff-Ferrari, DrPH (Leitung)
Projekt im Rahmen des Long-Term Care Forschungsschwerpunktes am Zentrum Alter und Mobilität.
Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.
Ein mit dem Alter verknüpfter überproportionaler Funktionsverlust mehrerer Körpersysteme, das sog. Gebrechlichkeits-Syndrom (englisch Frailty), ist ein Risikofaktor für viele negative Gesundheitsfolgen, auch in der Spital-Behandlung von Patienten und Patientinnen über 65 Jahren. Wichtige Frailty-Charakteristika sind der Verlust von Muskelmasse und –funktion (sog. Sarkopenie), verminderte Mobilität und Aktivität, Unterernährung und gefühlte Erschöpfung.
Im Rahmen einer wachsenden Anzahl wissenschaftlicher Studien zur Frailty sind in den letzten Jahren viele unterschiedliche Konzepte publiziert worden. Bis heute besteht jedoch kein Konsens darüber, welche Untersuchungsmethode sich für ältere Patienten und Patientinnen im Spital am besten eignet, insbesondere für die Vorhersage unerwünschter Behandlungsverläufe.
Das Ziel ist es, mit dieser Arbeit eine systematische Aufarbeitung der veröffentlichten Literatur zur Erkennung von Frailty und einer Auswertung der verschiedenen, bisher im Spital angewandten Methoden durchzuführen. Die so geschaffene Übersicht ist eng verbunden mit dem nationalen Projekt „Swiss Frailty Network and Repository“ und soll den behandelnden Fachpersonen die Bedeutung der Erkennung von Frailty im klinischen Alltag einschätzen helfen und Empfehlungen über ein geeignetes Assessment im Spital aufzeigen.
Michela Piatti, cand. med.
Betreuung durch
Dr. med. Michael Gagesch und Dr. med. univ. Gregor Freystätter (Betreuer)
Datamanagement-Team, Zentrum Alter und Mobilität (Analysen)
Prof. Dr. med. Heike A. Bischoff-Ferrari, DrPH (Leitung)
Diese Masterarbeit wird über das SPHN Driver Projekt „Swiss Frailty Network and Repository“ (PI: Prof. Bischoff-Ferrari) unterstützt sowie durch die Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.