Erkrankungen und Therapie
Erkrankungen, die eine Operation der Nebenschilddrüsen notwendig machen, gehen mit einer Überfunktion, also mit einer überschiessenden Produktion von Parathormon einher. Man spricht dann von einem Hyperparathyreoidismus (= HPT). Abhängig von der Ursache und der Dauer der Nebenschilddrüsenüberfunktion erfolgt dann die weitere Einteilung in primären, sekundären und tertiären Hyperparathyreoidismus.
Beim primären HPT liegt die Ursache für die Überfunktion in einer Erkrankung der Nebenschilddrüsen selbst. Man findet entweder gutartige Tumoren, sogenannte Adenome, oder eine gesteigerte Funktion oder Vergrösserung (Hyperplasie) aller Drüsen (Vierdrüsenerkrankung).
Der sekundäre und tertiäre HPT ist die Reaktion auf eine Erkrankung anderer Organe. Hierbei handelt es sich fast immer um Nierenerkrankungen, die mit einer Störung des Elektrolythaushaltes einhergehen und somit eine Aktivierung der Nebenschilddrüsen und eine vermehrte Produktion von Parathormon auslösen. Wenn die Grunderkrankung schnell behoben, beziehungsweise behandelt werden kann, ist auch die vermehrte Nebenschilddrüsenaktivität rückläufig. Hat die Grunderkrankung jedoch länger angedauert, „gewöhnen“ sich die Nebenschilddrüsen an die vermehrte Produktion. Selbst wenn dann die eigentliche Ursache beseitigt wird, finden sich weiterhin erhöhte Hormonspiegel im Blut. Häufig findet man dann auch eine Vergrösserung (= Hyperplasie) einer oder mehrerer Drüsen. Die ist auch der Grund, warum Patientinnen und Patienten nach Nierentransplantation einen Hyperparathyreoidismus entwickeln können und sich einer Nebenschilddrüsenoperation unterziehen müssen.