Marisken: Entzündungen selbst behandeln
Manchmal können sich Marisken entzünden und unangenehme Symptome hervorrufen, beispielsweise Juckreiz, Brennen oder Nässen. Daher gibt es einige Tipps, wie Sie Infektionen und Entzündungen vorbeugen beziehungsweise behandeln können:
- Achten Sie auf eine regelmässige und gründliche Analhygiene. Verwenden Sie nur klares Wasser und verzichten Sie auf Seife, Duschbäder oder Badezusätze. Die Inhaltsstoffe können die Haut reizen.
- Übertreiben Sie die Analhygiene aber nicht, sonst erreichen Sie genau das Gegenteil. Sie strapazieren die Haut mechanisch und lösen Entzündungen aus.
- Entzündungshemmende Cremes oder Sitzbäder, etwa mit Kamille oder Eichenrinde, können die Symptome lindern.
- Eine weiche Zinkpaste kann die Symptome lindern – wenden Sie diese aber nur über kurze Zeit an.
Marisken-Operation: Wann die Entfernung ratsam ist
In seltenen Fällen raten wir dazu, die Marisken chirurgisch entfernen zu lassen. Eine Operation ist empfehlenswert, wenn die Marisken sehr knotig, derb oder gross sind. Durch Druck und Reibung können sich benachbarte oder gegenüberliegende Hautregionen entzünden. Vor der Operation müssen wir immer andere Erkrankungen des Analkanals ausschliessen beziehungsweise diese behandeln. Auch vorhandene Entzündungen sollten vor der OP abgeklungen sein.
Der Ablauf der Marisken-Operation lässt sich etwa so beschreiben:
- Die Operation kann ambulant in der Arztpraxis oder Klinik erfolgen – Sie können direkt nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen.
- Marisken lassen sich unter einer örtlichen Betäubung (Regional- oder Lokalanästhesie) entfernen. Auch eine Voll- oder Rückenmarksnarkose ist möglich. Meist verwenden wir heute für die OP ein elektrisches Messer. Wir versuchen immer, möglichst viel Haut zu belassen, damit die Analhaut empfindlich bleibt. Ausserdem können sich sonst nach der Operation Engstellen am Analausgang bilden.
- Die Wunde bedecken wir nur locker mit Kompressen statt sie mit einer Naht zu verschliessen. Der Grund ist, dass sich in der Analregion unzählige Keime aller Art tummeln. Infektionen und Abszesse können die Folgen sein.
- Die Operation selbst dauert nur zehn bis 20 Minuten.
- Die Wunde heilt meist schnell innerhalb weniger Tage – vorausgesetzt, Sie lassen sie in Ruhe.
- Etwa drei bis sieben Tage sollten Sie nicht zur Arbeit gehen.
Nebenwirkungen sind möglich
Die Operation kann mit einigen Nebenwirkungen einhergehen, die jedoch meist nur von vorübergehender Natur sind. Beispiele sind:
- Bluterguss: Manchmal entsteht nach der OP ein Bluterguss (Hämatom), der sich jedoch innerhalb weniger Tage wieder zurückbildet.
- Wundschmerzen: Kleinere Wunden verursachen meist keine oder nur geringe Schmerzen. Bei größeren Hautschäden können die Schmerzen stärker sein und auch länger anhalten. Der Körper braucht Zeit, um Defekte wieder zu reparieren. Hilfreich sind Schmerzmittel, zum Beispiel aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Dazu gehören unter anderem Ibuprofen oder Diclofenac.
Das entfernte Gewebe untersuchen Pathologinnen und Pathologen anschliessend immer feingeweblich unter dem Mikroskop. So können sie die Art und Beschaffenheit der Zellen bestimmen und andere (ernstere) Erkrankungen ausschliessen. Marisken sind weich und die Oberhaut (Epidermis) ist verhornt. Ausserdem besitzen Marisken ein lockeres Bindegewebe und sie sind von Blutgefässen durchzogen. So lassen sie sich gut von anderen Krankheiten abgrenzen.