Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie
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Enddarmkrebs Behandlung
Bösartige Schleimhautwucherungen (Karzinom) im Dickdarm (Kolon) oder im Enddarm (Rektum) werden auch Kolonkarzinom, respektive Rektumkarzinom genannt und stellen in Westeuropa die dritthäufigste Krebserkrankung bei Mann und Frau dar.
Risikofaktoren
Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, nimmt mit steigendem Alter zu. Männer erkranken im Durchschnitt mit etwa 65, Frauen mit ca. 70 Jahren. Nur 10 % der Dickdarmkarzinome entstehen bei Patientinnen und Patienten unter 40 Jahren. Erstgradige Verwandte (Eltern, Geschwister) von Patienten oder Patientinnen mit Darmkrebs haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls am kolorektalen Karzinom zu erkranken. Ein sehr hohes Darmkrebsrisiko weisen Patientinnen und Patienten mit den seltenen genetischen Erkrankungen FAP (familiäre adenomatöse Polyposis) oder dem hereditären, nicht-polypösen kolorektalen Krebssyndrom (HNPCC) auf. Der Verdacht auf ein HNPCC besteht, wenn mehrere erstgradige Verwandte in relativ jungen Jahren an Darmkrebs erkranken.
Symptome
Symptome für einen Enddarmkrebs sind Blutungen aus dem After, Blutbeimengungen beim Stuhlgang, Stuhlunregelmässigkeiten (Durchfall wechselnd mit Verstopfung), Schmerzen oder Gewichtsverlust oder der ungewollte Abgang von Schleim oder Stuhl. Bei derartigen Beschwerden sollte unbedingt der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden, damit gegebenenfalls eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) vorgenommen wird. Mit Hilfe dieser Untersuchung kann ein solcher Tumor sichtbar gemacht oder eben auch ausgeschlossen werden. Diese Abklärungen sind umso wichtiger, wenn gleichzeitig Hämorrhoiden oder eine Analfissur bestehen, die ähnliche Symptome verursachen können und damit die Symptome eines Enddarmkrebs maskieren und die Diagnose verzögern.
Therapie
Der bösartige Tumor im Enddarm (=Rektum) ist wegen seiner Lage tief unten im Becken und der Nähe zum Schliessmuskel gesondert zu behandeln. Heilung ist nur durch eine radikale Entfernung des bösartigen Gewebes zu erreichen. Wenn sich der bösartige Tumor sehr nahe beim Schliessmuskel befindet oder er schon die armwand durchbrochen hat und ins umliegende Fettgewebe gewachsen ist, dann empfehlen wir vor der Operation Bestrahlungen und gegebenenfalls auch eine Chemotherapie durchzuführen. Mit diesen Massnahmen kann der Tumor oft zum Schrumpfen gebracht werden, so dass bei der Operation der Schliessmuskel geschont werden kann.
Die chirurgische Entfernung des Enddarmes erfolgt in der Regel 8 bis 12 Wochen nach der Vorbehandlung (Bestrahlung, eventuell mit Chemotherapie). In der Regel wird die Entfernung des Rektums in minimal-invasiver Technik (Laparoskopie oder Roboter) durchgeführt. Über einen kleinen Schnitt wird eine Kamera eingeführt und über weitere Hautschnitte (0.5 bis 1.5 cm) werden weitere Instrumente eingebracht. Wenn der Schliessmuskel nicht von Tumorgewerbe betroffen ist, kann der Enddarm zusammen mit dem anliegenden Fettgewebe unmittelbar oberhalb davon abgesetzt werden (tiefe vordere Resektion mit totaler mesorektaler Exzision) und über einen kleinen Schnitt (7 bis 10 cm) im Unterbauchentfernt werden.
Die Operationsmethode mit dem Roboter ist prinzipiell gleich. Die Instrumente werden zuerst platziert (Abbildung 1), der Chirurg oder die Chirurgin führt jedoch die Operation an einer Konsole neben der Patientin oder dem Patienten durch (Abbildungen 2 und 3). Mit dem Roboter kann sehr präzise und schonend gearbeitet werden. Gerade in der Rektumchirurgie ergeben sich hier Vorteile. Eine neue Verbindung (Anastomose) von Dickdarm und After wird anschliessend geschaffen, wobei diese neue Verbindung in der Regel mit einem vorgeschalteten künstlichen Darmausgang (Ileostoma) geschützt werden muss.
Abbildung 1: Platzierung der Instrumente bei einer Enddarmkrebsoperation
Abbildung 2: Operations-Roboter
Abbildung 3: Operationssaal
Nach erwiesener Heilung der neuen Dickdarmverbindung kann nach 6 bis 8 Wochen der künstliche Darmausgang durch eine zweite kleine Operation verschlossen werden (Ileostoma Rückverlagerung). Sind Lymphdrüsen mit Tumorzellen befallen, wird dem Patienten oder der Patientin nach der Operation eine Chemotherapie empfohlen. Wenn der Schliessmuskel vom Tumorgewebe durchsetzt ist, was glücklicherweise sehr selten ist, kann er nicht erhalten werden. Dann wird die minimal invasive Enddarmoperation vom Damm her mit einer vollständigen Entfernung des Afters ergänzt (abdominoperineale Rektumamputation). Die Operation endet dann mit einem permanenten künstlichen Darmausgang. Auch hier hängt es vom Lymphdrüsenbefall ab, ob eine zusätzliche Chemotherapie nötig ist. Die chirurgische Entfernung des betroffenen Dickdarmabschnittes kann zur vollständigen Heilung führen. Entscheidend für die Prognose sind Lymphdrüsenableger oder Ableger (Metastasen) in anderen Organen (Leber, Lunge).
Ileostoma – künstlicher Darmausgang
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Spezialisierung auf die Darmkrebs-Chirurgie
Das Ärzteteam um Prof. Matthias Turina in der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie ist auf die Darmkrebs-Chirurgie spezialisiert und arbeitet eng mit Fachärztinnen und Fachärzten anderer USZ-Kliniken zusammen, um eine individuelle, hochstehende Patientenbetreuung zu gewährleisten.
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