Bei seitlichen Schnittführungen an der Bauchwand, können Nerven durchtrennt werden, welche die Bauchwandmuskulatur versorgen. Deswegen kann es im Verlauf zur Erschlaffung der Bauchdecke kommen. Dies kann wie eine Hernie aussehen. Da aber keine Bruchpforte vorhanden ist, ist dies nicht der Fall. Trotzdem können Beschwerden wie Schmerzen oder aber mechanische Irritationen auftreten. Dann ist es gerechtfertigt eine komplexe Bauchwandrekonstruktion zur Behebung der Vorwölbung durchzuführen. Diese Eingriffe sind technisch anspruchsvoll.
Operationstechniken
Die Wahl der Technik hängt von verschiedenen Faktoren wie Voroperationen, gleichzeitig vorhandenen Hernien und vom Patientenwunsch ab. Die Operation wird individuell geplant. Die Bauchwand wird fast immer mittels Netzeinlage verstärkt. Um ein ansprechendes kosmetisches und funktionelles Ergebnis zu erzielen, führen wir bei Bedarf die Operation gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der plastischen Chirurgie durch.
Meist wird eine offene Operation mittels Netzeinlage vor das Bauchfell oder in den Bauchraum durchgeführt. Hierbei wird entweder ein quer verlaufender Hautschnitt im Unterbauch mit allfälliger Korrektur einer Dermatochalasis durchgeführt. Dann wird die Bauchdecke eröffnet und das Bauchfell von der Bauchdecke gelöst. In den so geschaffenen Raum wird das Netz mit der notwendigen Grösse eingelegt und fixiert und die Bauchdecke darüber verschlossen.
Mögliche Komplikationen
- Allgemeine Komplikationen: Allergische Reaktion, Thrombose, Harnverhalt
- Chirurgische Komplikationen: Blutung, Flüssigkeitsansammlung, Infektion, Auftreten einer Hernie, erneutes Auftreten der Bauchwandrelaxation