Hodenentzündung Behandlung

Hoden- und / oder Nebenhodenentzündung mit Schwellung und ausgeprägten Schmerzen erfordern unabhängig der Ursache Bettruhe und ein Hochlagern des Hodensacks mit zeitweiser Kühlung über mehrere Tage. Zudem unterstützen entzündungshemmende Medikamente (NSAR wie z.B. Ibuprofen) das Abschwellen und reduzieren den Schmerz.

Vermuten wir eine bakterielle Ursache, so ist zusätzlich eine antibiotische Therapie nötig. Falls es sich dabei um einen sexuell übertragbaren Erreger handelt, sollte auch eine Untersuchung und eventuell eine Mittherapie der Sexualpartnerin / des Sexualpartners erfordern. Bei viralen Erregern helfen Antibiotika nicht. Eine Impfung ist die einzige Massnahme, um eine durch Viren übertragene Mumpsorchitis mit oft schwerwiegenden Folgen für die Zeugungsfähigkeit zu vermeiden. Führt eine Hoden- und / oder eine Nebenhodenentzündung zu einer Eiteransammlung oder tritt die Entzündung immer wieder auf, so ist allenfalls eine operative Therapie nötig.

Ablauf

Als Erstes erfolgt ein kurzes Gespräch, um die möglichen Ursachen der Hoden- und / oder Nebenhodenentzündung zu ergründen. Um eine bakteriologische Erkrankung auszuschliessen, werden wir Urinproben abnehmen und in seltenen Fällen einen Harnröhrenabstrich durchführen. Bei Verschlechterung des Allgemeinzustandes oder zum Ausschluss von sexuell übertragbaren Erkrankungen wie HIV oder Hepatitis, empfehlen wir zudem eine Blutuntersuchung. Eine körperliche und ultraschallgesteuerte Untersuchung runden den Arztbesuch ab.

Die Therapie findet meist ambulant statt. Patienten mit einem ausgeprägten Untersuchungsbefund am Hoden- und / oder Nebenhoden inkl. erhöhten Entzündungszeichen im Blut benötigen jedoch einen stationären Aufenthalt für einige Tage zur Überwachung und Antibiotikagabe über die Vene. Falls sich eine grössere Eiteransammlung gebildet hat oder immer wieder Entzündungen auftreten, müssen wir evtl. operieren. Dies kann eine Eiterentlastung oder das Entfernen von Hoden- und / oder Nebenhoden bedeuten. Teilweise hilft auch eine Durchtrennung des Samenleiters, um eine immer wieder aufsteigende Infektion zu verhindern.

Verantwortlicher Kaderarzt

Daniel Eberli, Prof. Dr. Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Urologie

Tel. +41 44 255 54 01
Spezialgebiete: Prostatakarzinom: 3D Prostatabiopsien (MRI-Fusion, Stereotaktisch), DaVinci Robotik und Laparoskopie, HIFU (High Intensity Focused Ultrasound), Robotische Chirurgie (Niere und Blase), Therapie der gutartigen Prostatavergrösserung

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