Lungenkrebs zählt weltweit zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen. Auch in der Schweiz werden jährlich über 4200 Lungenkrebsdiagnosen gestellt.
Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (non-small cell lung cancer, NSCLC) ist mit 85% der häufigste Untertyp, jedoch ist auch innerhalb dieser Untergruppe eine sehr hohe Heterogenität sowohl auf histologischer als auch molekularbiologischer Ebene zu beobachten, die eine einheitliche Behandlung aller Patientinnen und Patienten mit dem gleichen Behandlungsansatz, leider unmöglich macht. Das Ziel unserer Forschungsarbeit besteht deshalb darin die molekularen Eigenheiten des NSCLC besser zu verstehen und somit neue individualisierte Behandlungsansätze und neue Biomarker zu identifizieren.
Im Rahmen eines unserer Projekte untersuchen wir deshalb die Möglichkeit die Transmembran-Exopeptidase CD26/Dipeptidyl Peptidase (DDP4) entweder alleine oder in Kombination mit dem Immun-Checkpoint Regulator PD-L1 zu inhibieren und somit das Tumorwachstum zu stoppen. In einem weiteren Projekt, in Kollaboration mit der ETH Zürich, versuchen wir unter Anwendung eines neuartigen Massenspektrometrie-Verfahrens, Enzyme zu identifizieren, deren Aktivität mit NSCLC assoziiert ist und die als Biomarker Anwendung finden können.
Da vor allem für die Entwicklung und früher Evaluierung neuer personalisierter Behandlungsansätze repräsentative in vitro Modelle benötigt werden, liegt ein weiterer Schwerpunkt unserer Forschung in der Etablierung neuartiger 3-dimensionaler Tumormodelle (sogenannte Organoide), die als Patienten-Avatar dienen können und eine verlässliche Plattform für die Untersuchung neuer Behandlungsansätze darstellen.
Unsere Labor-basierten Projekte werden durch verschiedene klinische Forschungsprojekte ergänzt, z.B. durch unser Lungenkrebs-Screening Projekt, in dem in Kollaboration mit unseren Kollegen der Klinik für Radiologie, der Nutzen von niedrig dosierten CT-Scans für die Früherkennung von Lungenkrebs untersucht wird.
Daneben bieten wir das Interventionsprogramm «Schüler Rauchprävention im Spital» an, im Rahmen dessen Schulkindern in einer interaktiven Informationsveranstaltung durch einen Thoraxchirurgen und einen Pulmologen die Gesundheitsaspekte sowie die individuellen Konsequenzen des Rauchen vermittelt werden. Die Auswertung von über 2500 Fragebögen konnte zeigen, dass die Informationsvermittlung durch Spezialisten im Spital den Wissensstand der Schulkinder über die gesundheitsschädliche Wirkung des Rauchens erhöht. Das Interventionsprogramm ist leicht durchführbar und wird von Schülern gut angenommen.