Primär chirurgische Entfernung
Die Behandlung der Wahl von Thymomen ist die primär chirurgische Entfernung. Dabei wird die gesamte Thymusdrüse einschliesslich des umgebenden Fettgewebes „en bloc“ entfernt. Während noch bis vor zehn Jahren zur sicheren Entfernung des Tumorgewebes die Spaltung des Brustbeines notwendig war, ist es heute die Schlüssellochtechnik, die sogenannte minimal-invasive Chirurgie, die eine schonende und sichere Entfernung des Thymoms gewährleistet. Dies kann entweder in Form der video-assistierten Thorakoskopie, oder aber in spezialisierten Zentren Roboter-gestützt durchgeführt werden. Dies ist allerdings nur in frühen Stadien möglich, in fortgeschrittenen Stadien muss die Entfernung offen erfolgen. Wichtigstes Ziel bei der jeweiligen Operation ist dabei die vollständige Entfernung allen Tumorgewebes sein. Frühe Stadien des Thymoms haben, sofern komplett entfernt, eine exzellente Früh- und Langzeitprognose. Allerdings hängt die Prognose von dem jeweiligen Stadium, das heisst vor allem von der Grösse und Ausdehnung des Thymoms ab.
Flankierende Therapie
Sofern es sich um ein fortgeschrittenes Thymom-Stadium handelt, kann eine flankierende Therapie im Sinne einer Chemotherapie notwendig werden, entweder vor oder nach einer Operation. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass, sofern benachbartes oder entferntes Gewebe von Tumor-Aussaat betroffen ist, wird eine Chemotherapie empfohlen. Eine Bestrahlung hingegen wird in allen Stadien des Thymoms kontrovers diskutiert und kann generell als flankierende Therapie nicht empfohlen werden.
Nach erfolgreicher Behandlung sollte in den ersten fünf Jahren nach eine Operation jährlich und bis zum 10. Jahr alle zwei Jahre ein CT des Brustkorbes zur Erkennung eines Rezidives durchgeführt werden. Sofern ein Rezidiv auftritt, sollte eine nochmalige Operation angestrebt werden, da diese Therapie mit der besten Prognose einhergeht.
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
In jedem Fall aber werden alle Patientinnen und Patienten, welche an einem Thymom leiden, in einer interdisziplinären Tumorkonferenz – in der Fachspezialisten der Tumormedizin, der Thoraxchirurgie, der Radiologie, der Radioonkologie und der Pathologie gemeinsam beraten und unter Einbezug aktueller internationaler neuester Erkenntnisse und Standards Empfehlungen abgeben – besprochen.