Hyperhidrose Therapie

Die vermehrte Schweissproduktion bei der Hyperhidrose kann den ganzen Körper betreffen oder nur an bestimmten Körperstellen besonders ausgeprägt sein. Typischerweise sind Hände, Achselhöhlen oder Füsse am stärksten betroffen. Viele der Betroffenen glauben, sich mit dem vermehrten Schwitzen abfinden zu müssen, da sie nicht wissen, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt, aber sehr stark davon gestört sind.

Diagnostik

Obwohl es möglich ist, die Schweregrade des vermehrten Schwitzens im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung (Jod-Stärke-Tests, Gravimetrie, etc.) zu quantifizieren, wird die Diagnose in der Regel klinisch gestellt und auf Grund des Leidensdruckes des Patienten. Labordiagnostik bei übermässigem Schwitzen wird man dann machen, wenn andere Erkrankungen, wie beispielsweise eine Schilddrüsenerkrankung oder hormonelle Störungen ausgeschlossen werden sollen.

Therapievarianten

Konservativ

Neben verschiedenen lokalen Behandlungsmöglichkeiten wie Deos, Aluminiumhydroxid-Creme oder der Iontophorese für das Schwitzen an Händen und Füssen, gibt es auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten (Anticholinergika, Betablocker, Neuroleptika).

Botox

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung besteht im lokalen Spritzen von Botulinumtoxin. Diese Behandlung muss jeweils bei Nachlassen der Wirkung (meistens nach 3 bis 6 Monaten) wiederholt werden. Der Preis wird individuell festgelegt und richtet sich nach Aufwand und Verbrauch. Die Behandlungskosten werden häufig nicht von den Krankenkassen übernommen.

Chirurgisch

Eine definitive Lösung bietet die thorakoskopische Sympathektomie. Dabei wird ein umschriebener Teil des sympathischen Grenzstranges, der das Schwitzen in der zugehörigen Region reguliert, durchtrennt oder entfernt. Dieser Eingriff erfolgt minimal-invasiv mit der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie. Die Operation erfolgt in Narkose und braucht einen eintägigen (ambulanten) Spitalaufenthalt.

Durch die Operation werden die Hände der Patienten meistens absolut trockengelegt. Häufig (ca. 50%) tritt nach der Operation an anderen Körperstellen ein mildes vermehrtes Schwitzen auf (kompensatorische Hyperhidrose), was aber vom überwiegenden Teil der operierten Patienten als nicht sehr störend empfunden wird. In 1,5 bis 2 Prozent der Fälle sind die Patienten durch das kompensatorische Schwitzen aber sehr stark beeinträchtigt, und deutlich mehr als sie das durch das ursprüngliche Ausmass der Hyperhidrose waren. Einige sind davon im Alltag sehr gestört.
Extrem selten tritt nach der Operation ein so genanntes Horner-Syndrom auf. Dies bedeutet, dass das Oberlid leicht hängt und die Pupille etwas enger gestellt ist. Auf die Sehleistung hat dies jedoch keinen Einfluss. In erfahrenen Händen, kann dies aber verhindert werden.

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