Gemäss den WHO Richtlinien enthält ein Spermiogramm folgende Parameter:
- Ejakulatvolumen
- Spermienkonzentration
- Anzahl Spermien im gesamten Ejakulat
- Beweglichkeit
- Vitalität
- Leukozytennachweis (Nachweis von Entzündungszellen)
- Analyse der Form der Spermien (Morphologie)
Da die Ejakulatqualität massgeblich von Faktoren wie der Karenzzeit (zwei bis fünf Tage Karenz sind ideal), von Krankheiten in den letzten drei Monaten (v.a. mit Fieber) und der Einnahme von Medikamenten (v.a. Antibiotika und Schmerzmittel) beeinflusst wird, kann die Ejakulatqualität stark variieren. Es wird daher von der WHO empfohlen, drei Monate nach der ersten Untersuchung bei einem auffälligen Ergebnis noch ein zweites Spermiogramm durchzuführen.
Ein komplettes Spermiogramm enthält zudem immunologische und biochemische Analysen:
- Nachweis von Spermien-Antikörpern (MAR Test: IgA und IgG). Dies ist wichtig, da Antikörper zu Verklebungen der Spermien führen können und so die Chancen auf eine Schwangerschaft reduzieren.
- Die Fructose-Bestimmung gibt einen Hinweis auf die sekretorische Funktion der Samenbläschen, welche die Funktionsfähigkeit der Spermien beeinflusst (keine Kassenleistung).
- Alpha-Glucosidase ist ein Marker für die Funktionalität des Nebenhodens, wodurch ebenfalls die Befruchtungsfähigkeit der Spermien bestimmt wird (keine Kassenleistung).
- Zink ist ein Marker für die Funktionstüchtigkeit der Prostata. Da es einen antioxidativen Effekt hat, können tiefe Werte einen Hinweis auf oxidative Zellschäden geben. Dies steht im Zusammenhang mit einer reduzierten Spermienqualität.