Das Hybridgerät MRI-Linac vereinigt mehrere Schwerpunktthemen der Forschung am Standort Zürich: Bildgebung, Onkologie und personalisierte Medizin.
In den Forschungsprojekten der Medizinphysik zum MRI-Linac arbeiten wir insbesondere an der Weiterentwicklung von MRI-Sequenzen bei niedriger Feldstärke von 0.35 Tesla, an der Verarbeitung und quantitativen Auswertung der täglich aufgenommenen MR-Bilder, and an der Entwicklung von neuen Konzepten und Algorithmen, um die Bildinformation optimal auszunutzen:
In allen Teilschritten besteht erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf, der hohe Expertise in verschiedensten mathematisch-naturwissenschaftlichen und ingenieur-wissenschaftlichen Gebieten sowie deren Translation in die klinische Forschung erfordert. Im wissenschaftlichen Umfeld von Zürich existieren an USZ, UZH und ETH zahlreiche Forschungsgruppen, die bereits erfolgreich ähnliche Themen bearbeiten und die ein hohes Interesse an gemeinsamen Forschungsprojekten auf dem Gebiet des MRI-Linac haben.
Das Medizinphysik Team hat einen Forschungsschwerpunkt im Gebiet der quantitativen Bildanalyse. In mehreren Projekten konnte gezeigt werden, dass Bildparameter prognostisch sind für das Ansprechen auf Radiochemotherapie oder auch zu biologischen Parametern wie dem HPV Status korrelieren. Der Vorteil des MRI-Linac ist, dass wir täglich MRI Bilder aufnehmen und die Veränderung der Bildparameter über die Zeit analysieren können. Solche Analysen können wegweisend für die sogenannte Adaptive Radiotherapie sein, denn sie erlauben das Ansprechen des Tumors bzw. die Reaktion des umgebenden Normalgewebes frühzeitig zu erkennen um die Radiotherapie entsprechend anzupassen.
Konkret werde 3 Fragestellungen untersucht:
Eine MRI-geführte Radiotherapie wird unseren Patientinnen und Patienten sowohl im Rahmen von klinischen Beobachtungsstudien als auch Interventionsstudien angeboten. Die MRI-Technologie kommt ohne zusätzliche Strahlenbelastung aus und eignet sich deshalb ausgezeichnet zur regelmässigen bildgeführten Adaption der Radiotherapie.
Folgende 4 klinischen Anwendungsgebiete sind unsere Schwerpunkte:
Die angewandte klinische Forschung wird in enger Kooperation mit unseren klinischen Partnerschaften am USZ geplant: u.a. Onkologie, Neurologie, Pathologie, Radiologie, Nuklearmedizin. Zusätzlich werden wir die klinische Forschung international vernetzen und streben gemeinsame Protokolle unter Nutzung der MRI-Linac Technologie an.
Aktuelle Studien am MRI Linac:
MARTHA: Adaptive Radiotherapie von Kopf-Hals-Tumoren mit dem Ziel der Reduktion von Nebenwirkungen – insbesondere der Mundtrockenheit nach Bestrahlung.
MARGA-I: Untersuchung der unter Therapie auftretenden Veränderungen bei Glioblastoma Multiforme durch Bildgebungen während der Behandlung am MRI Linac.
MASPAC: Evaluation des Nutzens von zusätzlicher adaptiver stereotaktischer Bestrahlung zur Reduktion von Schmerzen bei Bauchspeicheldrüsentumoren.
DEFT-STAR: Dosisfindung von stereotaktischer Radiotherapie zur nebenwirkungsfreien Behandlung von rezidivierenden anhaltenden Herzkammertachykardien.
Angelehnt an das Konzept der interprofessionellen Zusammenarbeit sollen auch für die angewandte Forschung daher Kompetenzen und Spitzenforschung aus dem USZ, der UZH und der ETH zusammengebracht werden und in konkreten Forschungsprojekten zu einer weiteren Verbesserung der Behandlung von Patientinnen sowie Patienten am Universitätsspital Zürich führen.