Ablauf
Die Strahlentherapie fokussiert hoch-energetische Röntgenstrahlen auf den Tumor oder verbliebene Tumorzellen um diese gezielt abzutöten. Die Bestrahlung kann auch dann eingesetzt werden, wenn der Krebs bereits gestreut hat, dann kann die Strahlentherapie Beschwerden durch Metastasen z.B. in den Knochen verhindern oder lindern (Palliative Strahlentherapie).
Die Radiotherapie erfolgt als ambulante Behandlung, ist nicht-invasiv (benötigt also keine Narkose) und kann damit gut in den privaten und beruflichen Lebensalltag integriert werden. Bei Brustkrebs ist meist eine fraktionierte Behandlung nötig. Das bedeutet, dass die Gesamtdosis in mehrere werktägliche Fraktionen aufgeteilt wird und die Behandlung üblicherweise über einen Zeitraum von 3-4 Wochen durchgeführt wird. Eine engmaschige und persönliche Betreuung ist dabei bei uns selbstverständlich.
Ablauf Strahlentherapie
Eine palliative Radiotherapie zur Linderung von Beschwerden oder Behandlung von Metastasen dagegen kann je nach Situation deutlich kürzer sein und sich auch nur über 1-10 Sitzungen erstrecken.
In der Klinik für Radio-Onkologie des USZ kommen ausschliesslich modernste Techniken zur präzisen und nebenwirkungsarmen Bestrahlung der Brust oder der Thoraxwand zur Anwendung. Dazu gehören als Standard-Techniken in unserer Klinik beispielsweise intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) und die technische Weiterentwicklung VMAT (volumetric modulated arc therapy), Hoch-Dosis-Rate (HDR) – Brachytherapie, „schnelle“ hochenergetische Elektronen, die bildgestützte Einstellung und Bestrahlung (IGRT), sowie bei linksseitigem Brustkrebs auch die Behandlung in Atemanhaltetechnik (DIBH).
Sie werden von Expertinnen und Experten in der Behandlung des Brustkrebses betreut.
Für viele Patientinnen und Patienten bieten wir schon heute die Behandlung von morgen an: in klinischen Studien arbeiten wir kontinuierlich daran die Behandlung des Brustkrebses zu verbessern, um diese noch wirksamer und verträglicher zu gestalten. Zur Übersicht der aktuell offenen Studien.
Postoperative Behandlung
Die Bestrahlung beim Brustkrebs erfolgt immer nach einer Operation und wird als postoperative oder adjuvante Radiotherapie bezeichnet. Je nach Ausdehnung des Brustkrebses kann auch eine Chemotherapie notwendig sein. In diesem Fall würde die Chemotherapie vor einer notwendigen Bestrahlung erfolgen. Eine antihormonelle Therapie hingegen kann auch zeitgleich mit Radiotherapie erfolgen.
Mit der Bestrahlung der gesamten Brust und einer Dosisaufsättigung lokal im Tumorbett reduzieren wir das Risiko für einen Rückfall (auch Rezidiv genannt) in der Brust deutlich. Dadurch werden auch die Heilungschancen optimiert. Sind Lymphknoten befallen, können auch diese Risikoregionen mitbestrahlt werden. Die Radiotherapie wird meist problemlos vertragen und dauert nur wenige Minuten.
Um das umgebende Gewebe optimal zu schonen wenden wir an unserer Klinik modernste Technik an. So kann die Bestrahlung bei linksseitigem Brustkrebs beispielsweise der Atmung angepasst werden und es wird in tiefer Einatmung bestrahlt. Diese Technik nennen wir deep inspiration breath hold oder DIBH.
Metastasen bei Brustkrebs, z.B. im Gehirn oder Knochen
Der Brustkrebs ist eine aggressive Krebsart, die häufig im Verlauf der Erkrankung Absiedlungen bildet: man nennt dies Metastasierung. Häufige Orte der Metastasierung sind die Luge, Nebenniere, Knochen oder die Leber. Die Strahlentherapie ist hier eine hoch-effektive und nebenwirkungsarme Methode um Beschwerden, die durch die Metastasen ausgelöst werden, zu verhindern oder zu behandeln. Dies erfolgt meist in Kombination mit einer Chemotherapie, Immuntherapie oder anderer zielgerichteter Therapie. Je kleinere die Metastasen sind und je früher sie bestrahlt werden, desto besser sind die Ergebnisse. Metastasen im Körper können heute fokussiert in nur wenigen effektiven Bestrahlungssitzungen behandelt werden.
Bei Tumorherden im Bauchbereich, z.B. Leber oder Oberbauch führen wir die körperstereotaktische Bestrahlung (SBRT) an unserem MRI-Hybridbeschleuniger durch. Hier wird modernste Bestrahlungstechnik mit MRI-Bildern vereint. Die Bestrahlung wird damit unter MRI-Überwachung des Tumors durchgeführt, so dass höchste Präzision mit bester Bildgebung vereint werden. Diese Technik wurde in unserer Klinik als erste in der Schweiz bereits 2019 eingeführt. Als weiterhin einzige Klinik der Deutsch-Schweiz mit dieser Technik bieten wir höchste Expertise in diesem Gebiet.
Hirnmetastasen werden an unserem Zentrum heute bei den meisten Patienten mittels einer einmaligen hochdosierten Bestrahlung behandelt: man nennt dies Radiochirurgie.
Auch Metastasen an anderen Lokalisationen im Körper können heute fokussiert in nur wenigen effektiven Bestrahlungssitzungen behandelt werden.
Der metastasierte Brustkrebs ist ein klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt unserer Klinik. Wir geben unser Wissen in einer Vielzahl an internationalen Kursen und Kongressen weiter.
Modernste Geräte und erfahrene Medizinphysiker und Medizinphysikerinnen, sowie MTRAs tragen zu einer Behandlung in optimaler Qualität und Sicherheit bei.
Gleichzeitig arbeiten wir eng mit den Kollegen und Kolleginnen der Medizinischen Onkologie zusammen um eine Behandlung „aus einem Guss“ zu garantieren. Ebenso beraten wir uns frühzeitig mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Palliativmedizin.
In klinischen Studien versuchen wir kontinuierlich die Behandlung des Brustkrebses zu verbessern, um diese noch wirksamer und verträglicher zu gestalten. Zur Übersicht der aktuell offenen Studien.