Im Forschungsschwerpunkt der Pulmonalen Hypertonie (PH, Lungenhochdruck) der Klinik für Pneumologie werden Patienten und Patientinnen mit verschiedenen Formen der PH betreut und in Forschungsprojekte einbezogen. Hierbei interessieren wir uns insbesondere für die pathophysiologischen Mechanismen, welche zur PH führen und ob wir diese Krankheit mit neuen Therapieansätzen mindern können.
Ein besonderes Interesse ist hierbei die Ursache des niedrigen Sauerstoffgehalts im Blut bei PH, in der Nacht, während körperlicher Belastung und bei Höhenaufenthalt sowie mögliche Therapieansätze. Wir untersuchen die pulmonale Hämodynamik während der Belastung, Vasodilataton oder Hypoxie. Wir konnten zeigen, dass die Heim-Sauerstofftherapie bei Patienten mit pulmonal-arterieller und chronisch-thromboembolischer PH die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität auch ohne Sauerstoff und ausser Hause verbessern kann und dass diese Patienten und Patientinnen mit Sauerstoff im Fahrradergometertraining mehr leisten können. Eine bessere Belastungsfähigkeit unter Sauerstofftherapie beim Fahrradtest konnten wir auch bei anderen Formen der PH, bei kongenitalen Herzvitien und Linksherzinsuffizienz zeigen. Aktuell untersuchen wir, ob Patienten mit PH und anderen Lungenkrankheiten unter exzentrischem Training, d.h. einem Fahrradergometer, wo die Patienten bremsen statt vorwärts treten müssen, sich ein besserer Trainingseffekt bei weniger kardiopulmonaler Belastung finden lässt. Wir konnten zeigen, dass das altbekannte und bewährte wassertreibende Mittel Acetazolamid (Diamox), ein Medikament, welches auch Bergsteiger zur Prävention der Höhenkrankheit verwenden, die pulmonale Hämodynamik im Rechtsherzkatheter unter Hypoxie verbesserte, während sich unter Raumluft und längerdauernder Behandlung über 5 Wochen kein Effekt im Vergleich zu Placebo fand. Wir untersuchen die Wirkung der Hypoxie während einer Höhensimulation in Zürich wie auch während eines kurzzeitigen Höhenaufenthaltes auf dem Säntis und konnten zeigen, dass ein Tagesauflug auf 2500m von fast 90% der Patienten mit stabiler, im Tiefland nicht sauerstoffpflichtiger PH ohne schweren Sauerstoffmangel gut tolerierten, bei rund 10% wurde aus Sicherheitsgründen Sauerstoff gegeben. Die Belastbarkeit nahm ähnlich wie bei Gesunden in der Höhe etwas ab, jedoch fand sich relativ der gleiche belastungsinduzierte pulmonale Druckanstieg wie im Tiefland. Zurzeit untersuchen wir, ob Patienten mit PH auch eine Nacht in der Höhe tolerieren und die Belastbarkeit am folgenden Tag. Weitere Forschungsprojekte von uns befassen sich mit der Lebensqualität, dem Langzeitverlauf der Krankheit, der Wirksamkeit von Training, die pulmonale Hämodynamik im Rechtherzkatheter unter Belastung oder anderen Stressoren/Reliever, den radiologischen Untersuchungstechniken des Herzens und der Lunge und Markern des Krankheitsschweregrades im Blut. In Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie werden zudem bei uns klinische Arzneimittelstudien durchgeführt.
Klinik für Pneumologie
Prof. Dr. med. Silvia Ulrich
Universitätsspital Zürich
Rämistrasse 100
8091 Zürich