Ablauf
Mithilfe der so genannten Otoplastik (Ohranlegeplastik) kann bereits ab dem sechsten Lebensjahr eine operative Korrektur der Fehlbildung durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist das Ohr bereits zu 90 % ausgewachsen, sodass der Eingriff vor Eintritt in die Schule durchgeführt werden kann und folglich zur Vermeidung von Hänseleien durch Klassenkameraden führt. Sie kann aber auch zu jedem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden, bei grösseren Kindern und Erwachsenen sogar in örtlicher Betäubung.
Operationstechnik
Für den Routine-Eingriff einer Ohrkorrektur steht eine Vielzahl verschiedenster Operationstechniken zur Verfügung. Eine allgemein ideale einheitliche OP-Technik existiert daher derzeit nicht. Es hat sich bewährt, vor allem eine Kombination mehrerer Techniken zu verwenden, um ein bestmögliches postoperatives Resultat zu erreichen. Wir bevorzugen die Kombination von Nahttechniken, um das Ohr in eine anatomisch normale Form und Position zu bringen.
In den meisten Fällen ist bei den abstehenden Ohren die Hauptfalte des Ohres zu wenig ausgebildet bzw. nur ungenügend geknickt. Der operative Zugang mit Trennung der Haut vom Knorpel erfolgt von retroaurikulär (das heisst Schnitt hinter dem Ohr), um sichtbare Narbenbildung zu vermeiden. Der Ohrknorpel muss in den meisten Fällen mit speziellen Instrumenten geschwächt bzw. ausgedünnt werden, um dann anschliessend mit Nahttechniken modelliert zu werden. Um eine Symmetrie zur Gegenseite zu erreichen, werden an drei standardisierten Messpunkten der Abstand zur Ohrkante gemessen.
In den meisten Fällen reicht eine Akzentuierung der Antihelixfalte aus. Bei besonders grossen Ohren kann jedoch eine zusätzliche Entfernung von Knorpel notwendig sein. Zusätzlich wird durch eine so genannte Rotationsnaht die Ohrmuschel stabil mit dem Mastoidknochen (Warzenfortsatz des Schläfenbeins am Schädel) verankert. Die Anlage und Einnaht eines speziellen Salbenverbandes beendet die Operation.