Fehlverheilung und Pseudarthrose – Behandlung

Fehlverheilungen mit leichter Fehlstellung und ohne Symptome brauchen keine Therapie.  Kommt es aber zur Beeinträchtigung der Funktion oder ist in näherer Zeit damit zu rechnen, kann eine Korrekturosteotomie durchgeführt werden.

Ablauf

Bei der Korrekturosteotomie wird der fehlverheilte Knochen wieder durchtrennt und in korrekter Stellung wieder mit Schrauben/Platten fixiert. Manchmal braucht es zusätzlichen Knochen um wieder die ursprüngliche Form des Knochens zu erreichen. Dieser kann zum Beispiel aus dem Beckenkamm entnommen werden.

Ist eine Pseudarthrose sehr straff und die Form des Knochens insgesamt nicht stark verändert, kann sie beschwerdefrei oder beschwerdearm sein. In diesen Fällen braucht es nicht unbedingt eine Therapie auch wenn nicht damit gerechnet werden kann, dass der Knochen irgendwann doch noch ganz heilt. Bestehen aber Beschwerden, muss in der Regel operiert werden. Dabei wird das Bindegewebe zwischen den Knochenenden entfernt und der Knochen, der häufig direkt am ehemaligen Frakturrand nicht mehr von guter Qualität ist, bis ins Gesunde zurückgekürzt. Häufig entsteht dabei ein beträchtlicher Gewebeverlust, der mit Knochen zum Beispiel vom Beckenkamm gefüllt werden muss. Abschliessend wird der Knochen erneut verschraubt und verplattet. Besteht zusätzlich eine Infektion des Knochens, muss zuerst sämtliches infiziertes Gewebe entfernt und der Infekt saniert werden. Die Rekonstruktion des Knochens wie oben beschrieben erfolgt dann in der Regel erst in einer zweiten Operation. Zwischenzeitlich wird der Knochen provisorisch zum Beispiel mit einem Fixateur externe stabilisiert.

Nachsorge

Die Nachbehandlung erfolgt ähnlich wie nach einer operativen Frakturversorgung. Angrenzende Gelenke werden möglichst früh belastungsfrei bewegt. Meistens braucht es keinen zirkulären Gips sondern lediglich Schienen die zwischendurch für die Therapie ausgezogen werden können. Die Knochenheilung dauert im Idealfall nicht länger als bei einer frischen Fraktur (sechs bis acht Wochen, je nach Lokalisation), bei Infekt-Pseudarthrosen jedoch in der Regel länger.

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