Einleitung
Wichtig ist, dass Sie bei Ihrem Kind mit den Therapien in einem so frühen Lebensalter wie möglich beginnen, damit gesunde Hirnareale möglicherweise Funktionen übernehmen können. Es hilft Ihrem Kind auch, wenn Sie mit den Therapeutinnen oder den Therapeuten gut zusammenarbeiten und mit häuslichen Übungen die Therapien ergänzen. Beim Therapieplan geht es darum, das Kind zu fördern und es zu einem möglichst selbstständigen Leben zu befähigen. Dabei helfen
- Physio- und Ergotherapie
- Hippotherapie
- Logopädie
- Medikamente
- Orthopädietechnik
- operative Massnahmen
Physio- und Ergotherapie bei Cerebralparese
Mit der Physio- und Ergotherapie geht es darum, die Beweglichkeit zu fördern und der Verkürzung von Sehnen und Muskeln entgegenzuarbeiten. Mit speziellen Übungen werden normale Bewegungsmuster gefördert. Das Kind trainiert sein Gleichgewicht und verbessert seine Muskelkontrolle. Bei der Ergotherapie wird die Handlungskompetenz gefördert, das Kind trainiert das Greifen, Fassen und Hantieren mit unterschiedlichen Materialien und Objekten, mit dem Ziel einer grösseren Selbstständigkeit im Alltag.
Cerebralparese: Hippotherapie
Die Hippotherapie, das Therapeutische Reiten, wird bei Kindern mit Cerebralparese oft angewandt und leistet eine gute Hilfe bei Bewegungsstörungen. Die Hippotherapie hilft, die Rumpfmuskulatur zu festigen und Gleichgewicht und Koordination zu verbessern. Sie muss verschrieben werden. In der Schweiz ist die Hippotherapie-K® urheberrechtlich geschützt und wird von den Krankenkassen und der Invalidenversicherung als physiotherapeutische Behandlungsmassnahme anerkannt.
Logopädie bei Cerebralparese
Bei der Logopädie wird die Mundmotorik geschult, um das Sprechen und Essen zu verbessern. Medikamente werden eingesetzt, um Lähmungserscheinungen zu behandeln oder die spastisch verkrampften Muskeln zu lösen.
Orthopädietechnik
Die Orthopädietechnik ist ein wichtiger Bereich, mit speziellen Schienen können Fehlstellungen und Gelenkschäden behandelt werden, Geh-, Steh- und Greifhilfen erleichtern den Alltag, Rollstühle sorgen für Mobilität.
Operative Massnahmen bei Cerebralparese
In manchen Fällen können chirurgische Eingriffe notwendig sein, wenn es beispielsweise darum geht, verkürzte Sehnen zu verlängern, um so Gelenke wieder beweglich zu machen. Mit einer selektiven dorsalen Rhizotomie werden die Nervenwurzeln im unteren Rückenmark durchtrennt, was die Spastizität der unteren Gliedmassen abmildert und den Kindern mehr Lebensqualität geben kann. Auch gezielte Injektionen mit Botulinumtoxin A (Botox) helfen, die Muskelspannung lokal zu reduzieren.