Mittels einer einfachen Skelettszintigraphie lässt sich aber insbesondere die ATTR-Amyloidose gut diagnostizieren. Obwohl bis heute unklar ist, über welchen Mechanismus sich die knochenspezifischen Tracer (z.B. DPD) an das Amyloid im Herzen anlagern, zeigt die Skelettszintigraphie hier einen positiven prädiktiven Wert von 100% (bei gleichzeitig ausgeschlossener AL-Amloidose, d.h. negativer Serum- und Urin-Elektrophorese; Gillmore et al. Circulation. 2016 Jun 14;133(24):2404-12) für die Diagnose einer ATTR-Amyloidose (Abbildung 5). Spezielle Vorbereitungen sind hierfür nicht erforderlich.

74-jähriger Patient mit hypertrophem linksventrikulärem Myokard. Differentialdiagnostisch kam bei bekannter Hypertonie eine hypertensive Herzkrankheit in Frage, die Echokardiographie aber verdächtig auf eine Amyloidose. Die Ganzkörper-Skelettszintigraphie (links) zeigt deutlich Anreicherung des Knochentracers im Myokard. Die lokale Anreicherung im linksventrikulären Myokard (dargestellt als sog. Polar Plot, rechts oben) findet sich v.a. septal und lateral, wohingegen der Apex ausgespart bleibt. Die szintigraphisch nachgewiesene Anreicherung deckt sich augenfällig gut mit der echokardiographischen Strain-Map (rechts unten). Da in der Elektrophorese keine Hinweise auf eine AL-Amyloidose vorlagen, konnte eindeutig die Diagnose einer kardialen ATTR-Amyloidose gestellt werden.