Pulssynchroner Tinnitus – Abklärung und Behandlung

An der Klinik für Neuroradiologie diagnostizieren wir den pulssynchronen Tinnitus, klären die zugrundeliegende Ursache ab und behandeln Sie mit modernsten endovaskulären Verfahren.

Vor- und Nachteile

  • Endovaskuläre Verfahren sind minimal-invasiv. Das heisst, die Gefässe werden durch einen kleinen Schnitt in der Leiste oder im Arm erreicht und behandelt. Es ist keine offene Operation nötig, was grössere Risiken mit sich bringen würde und die Erholungszeit verlängern würde.
  • Selbst endovaskuläre Verfahren bergen jedoch gewisse Risiken, z.B. können während der Behandlung Blutgefässe verletzt werden. Diese Risiken sind von Fall zu Fall unterschiedlich und werden im Vorfeld von uns sorgfältig abgeklärt.
  • Die Alternative ist die konservative Behandlung (ohne Eingriff) oder eine direkte Operation

Ablauf der Behandlung

Die Diagnose

Die erste Untersuchung bei Verdacht auf pulssynchronen Tinnitus wird üblicherweise von Spezialisten der Abteilung für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie (ORL) durchgeführt. In dieser ersten Phase erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, um zu beurteilen, ob der Tinnitus möglicherweise venösen oder arteriellen Ursprungs ist.

Als nächste Schritte werden speziell fokussierte bildgebende Verfahren eingesetzt und gegebenenfalls kann eine zusätzliche funktionelle Katheterangiographie erforderlich sein, um die genaue Quelle des Tinnitus zu lokalisieren. Zu diesem Zweck ziehen wir zunächt Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT) heran. Diese dienen der detaillierten Darstellung der Hirngefäße und ihrer räumlichen Beziehung zu Knochenstrukturen und dem Ohrbereich. Außerdem wird geprüft, ob Gefäßmissbildungen, wie durale arteriovenöse Fisteln (DAVF), oder Tumoren vorliegen.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden dann an unserem interdisziplinären Experten – Board für pulssynchronen Tinnitus vorgestellt, um das weitere Vorgehen festzulegen.

In bestimmten Fällen kann es sein, dass die oben genannten bildgebenden Verfahren nicht ausreichen um die Diagnose zu sicher, dann führen wir eine funktionelle Katheterangiographie (DSA) durch. Hier ist es wichtig, dass Sie mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin zusammenarbeiten um die Kopfposition zu finden, wo der Tinnitus am lautesten wahrnehmbar ist. Während dieser Untersuchung können wir mit mehreren Techniken testen ob wir den Tinnitus durch zeitweisen Gefässverschluss oder Änderung des Blutflusses,  unterdrücken und in weiterer Folge behandeln können.

 

Die Behandlung

Sobald die Ursache des pulssynchronen Tinnitus klar ist, besprechen wir mit gemeinsam mit Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten. Dabei ist es sehr wichtig, die Schwere der Symptome und ihre gesundheitliche Gesamtsituation gegen das Behandlungsrisiko abzuwägen.

Darauf folgt ein zeitnaher Termin für eine endovaskuläre Behandlung, wobei wir die Dringlichkeit der Behandlung und Ihre speziellen Wünsche berücksichtigen. «Endovaskulär» heisst, dass die Behandlung innerhalb der Gefässe stattfindet, z.B. mit Hilfe von Ballons oder Stents. Die Art der endovaskulären Behandlung hängt dabei von der Ursache des Tinnitus ab:

  • DAVF werden an unserer Klinik minimal-invasiv behandelt
  • Hypervaskuläre Tumoren können durch Operation, Embolisation oder eine Kombination aus beidem behandelt werden.
  • Für die anderen gefässbedingten Ursachen von Tinnitus gibt es verschiedene Behandlungsoptionen die für jeden Patienten und jede Patientin individuell ausgewählt werden.

Der Klinikaufenthalt für die Behandlung dauert drei bis vier Tage. Sie treten am Vormittag vor dem Eingriff ein und wir erheben den aktuellen Befund und treffen die letzten Vorbereitungen. Gerne beantworten wir dann auch letzte Fragen. Am Tag des Eingriffs werden Sie von der Station in einen unserer beiden Eingriffsräume geführt, wo Sie das Operationsteam empfängt und den Eingriff durchführt.

Nachsorge

Unmittelbar nach dem Eingriff werden Sie untersucht um sicherzustellen, dass alles gut verlaufen ist. Danach werden Sie auf eine spezialisierte Überwachungsstation überführt, wo Sie bis am nächsten Tag betreut und überwacht werden. Am Folgetag wird eine Magnetresonanz-Untersuchung zur durchgeführt, um das Operationsergebnis zu beurteilen und Komplikationen auszuschliessen. Normalerweise kommen Sie danach zurück auf die Normalstation und nach weiteren ein bis zwei Tagen können Sie nach einer fachärztlichen Beratung nach Hause. Bei diesem letzten Gespräch werden auch Kontroll- und Sprechstundentermine vereinbart.

Krankenhausaufenthalt 3 – 4 Tage

Verantwortliche Kaderärzte

Zsolt Kulcsar, PD Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Neuroradiologie

Tel. +41 44 255 56 00
Spezialgebiete: Diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Minimal-invasive Behandlung von neurovaskulären Krankheitsbildern, Neurovaskuläre Bildgebung

Tilman Schubert, PD Dr. med. univ.

Leitender Arzt, Klinik für Neuroradiologie

Tel. +41 44 255 56 00
Spezialgebiete: Interventionelle Neuroradiologie, Diagnostische Neuroradiologie

Jawid Madjidyar, Dr. med.

Oberarzt, Klinik für Neuroradiologie

Tel. +41 44 255 56 00
Spezialgebiete: Interventionelle Neuroradiologie, Diagnostische Neuroradiologie, Diagnostische Radiologie

Patrick Thurner

Oberarzt, Klinik für Neuroradiologie

Tel. +41 44 255 56 00

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin an unsere Klinik überweisen oder für die neurovaskuläre Sprechstunde anmelden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Patientensekretariat.

Wenn Sie Ihren pulssynchronen Tinnitus an unserer Klinik behandeln lassen möchten, bitten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin Sie an unsere Klinik zu überweisen oder für die neurovaskuläre Sprechstunde anzumelden.

Tel. +41 44 255 56 01

Für Zuweisende

Weisen Sie Ihre Patientin oder Ihren Patienten für unsere neurovaskuläre Sprechstunde einfach online oder per E-Mail an das Patientensekretariat zu.

Tel. +41 44 255 56 01
Online zuweisen

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