Wir legen Wert auf beste Diagnostik und Behandlung, aber auch auf eine einfühlsame Unterstützung der Patientinnen, Patienten und ihrer Angehörigen. Durch eine intensive, interdisziplinäre Zusammenarbeit kann stets die bestmögliche Behandlung angeboten werden.
Neuromuskuläre Krankheiten
Neuromuskuläre Krankheiten können Menschen in jedem Lebensalter treffen. Sie verlaufen oft chronisch und können zu körperlichen Einschränkungen und verkürzter Lebenserwartung führen. Neben den Muskeln an sich (Myopathie) können auch die den Muskel versorgenden Nerven (Motoneuron-Erkrankung und andere Neuropathien) oder die Signalübertragung vom Nerv auf den Muskel (Myasthenie) betroffen sein. Patientinnen und Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen leiden oft an rascher Ermüdung, Lähmung und Muskelschwund, manchmal auch an Schmerzen oder Veränderungen des Fühlens sowie Störungen der Atemfunktion.
Einige neuromuskuläre Krankheiten sind angeboren oder vererbt. Die häufigste Krankheit bei Kindern ist die Muskeldystrophie Duchenne. Einer von 3’500 Knaben ist von dieser Krankheit betroffen, die im Kleinkindesalter mit einer leichten Schwäche der Beine beginnt und mit zunehmendem Alter immer mehr Muskelgruppen betrifft. Weitere, angeborene Krankheiten können entweder bereits im Säuglingsalter oder aber erst im Laufe der Zeit auftreten, z.B. angeborene (kongenitale) Myopathien, gewisse Gliedergürtel-Muskeldystrophien oder die myotone Dystrophie.
Andere neuromuskuläre Erkrankungen treten aufgrund von Entzündungen, Infekten, Stoffwechselerkrankungen oder neurodegenerativen Erkrankungen auf. Zu letzteren gehört die amyotrophe Lateralsklerose (ALS), bei der die Nervenzellen (Motoneurone) betroffen sind, die für die Versorgung der Muskeln mit Nervenimpulsen verantwortlich sind. Ebenso zählen chronische Entzündungen der Muskeln (Polymyositis) oder der Nerven (chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie; CIDP) dazu.
Zusatzuntersuchungen
Elektroneurographie (ENG), Elektromyographie (EMG)
Bei Bedarf werden ergänzende Untersuchungen wie Elektroneurographie (ENG), Elektromyographie (EMG), Untersuchungen der neuromuskulären Endplatte (repetitive Stimulationen, stimuliertes Einzelfaser-EMG), motorisch evozierte Potentiale (MEP), elektrophysiologische Testungen der autonomen Funktionen (sympathische sudomotorische Reizantwort, R-R-Intervallvariation), Stoffwechseluntersuchungen inklusive metabolische Funktionstests sowie Nerven- und Muskelbiopsien durchgeführt.
Zur ENMG Sprechstunde
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Das Neuromuskuläre Zentrum Zürich verfügt über eine spezialisierte ALS-Sprechstunde, wo unsere Patientinnen und Patienten vom ärztlichen Team und unserer ALS Care Nurse betreut und behandelt werden. Wir sind dabei Ansprechstelle nicht nur für medizinische Fragen sondern auch im pflegerischen, sozialen und psychologischen Bereich und vermitteln bei Bedarf entsprechende Unterstützungsangebote in Wohnortsnähe.
Kontakt
Mail muskel@usz.ch
Tel. +41 44 255 55 20
Registerstudie Amyotrophe Lateralsklerose
Wurde bei Ihnen eine amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert und würden Sie gerne zur Forschung von ALS beitragen? Dann melden Sie sich doch gerne für die vom Universitätsspital Zürich durchgeführte Registerstudie. Bitte wenden Sie sich dafür an unsere Studienkoordination telefonisch unter 044 255 55 20 (Montag ganztags, Dienstag – Freitag morgens) oder schicken Sie uns eine E-Mail an jan.loosli@usz.ch
Lehre und Forschung
Der wissenschaftliche Schwerpunkt des Neuromuskulären Zentrums Zürich ist die Untersuchung des Einflusses von körperlichem Training auf die Muskeleigenschaften und den Verlauf von neuromuskulären und neurodegenerativen Erkrankungen. Ein Projekt zur Untersuchung des Effektes von körperlichem Training bei Patienten und Patientinnen mit Huntington-Krankheit wird aktuell durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert.
Regelmässig finden klinisch-pathologische Fallkonferenzen statt, zweimal jährlich auch mit Beteiligung von Spezialisten und Spezialistinnen der anderen Schweizerischen Muskelzentren und jährlich findet das Neuromuskuläre Symposium statt.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu Kontakt, Krankheitsbilder, Diagnose etc. finden Sie in der Broschüre „Neuromuskuläres Zentrum Zürich“.
Zur Broschüre