Logopädie bei Parkinson

Viele Patientinnen und Patienten, die an Parkinson leiden, werden im Verlauf der Erkrankung mit Sprechproblemen konfrontiert. Diese können ihren Alltag unterschiedlich stark einschränken. Eine logopädische Therapie kann massgeblich zu einer Verbesserung der Kommunikation im Alltag führen.

Dysarthrie

Eine neurologisch bedingte Sprechstörung nennt man Dysarthrie. Diese tritt beispielsweise nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder eben im Rahmen einer neurodegenerativen Erkrankung wie Parkinson auf. Je nach Ursache können die Schwierigkeiten beim Sprechen unterschiedlich ausfallen.

Typische Symptome einer Dysarthrie bei Parkinson können eine reduzierte Artikulationsschärfe, eine leise und heisere Stimme, ein erhöhtes Sprechtempo sowie eine Monotonie, also das Abflachen der Sprechmelodie, sein. All diese Symptome können schliesslich zu einer schlechteren Verständlichkeit führen und somit das soziale Leben einschränken. Betroffene werden beispielsweise immer wieder aufgefordert, ihre Äusserungen zu wiederholen und lauter oder deutlicher zu sprechen. Manchmal führt eine Dysarthrie auch zu einem Vermeidungsverhalten. Zum Beispiel telefonieren manche Patientinnen und Patienten weniger häufig aus Angst, am Telefon nicht verstanden zu werden. Oder sie gehen nicht mehr zum Stammtisch, weil ihre Stimme im Hintergrundlärm einer Gaststätte untergeht.

Logopädische Therapie

Die logopädische Therapie hilft den Betroffenen, ihre Sprechfähigkeiten zu verbessern oder zu erhalten. Dadurch können sie aktiver am sozialen Leben teilhaben. Je nach Symptomen wird in der Therapie unterschiedlich angesetzt, wobei die Grundpfeiler meistens dieselben sind: Haltung, Atmung, Stimme, Artikulation. Betroffene lernen, ihr Sprechen besser einzuschätzen und anzupassen. Die Stimme wird gestärkt und die artikulatorischen Bewegungen präzisiert.

Die Therapien finden am USZ grösstenteils stationär, vereinzelt bei ausreichender Kapazität auch ambulant im Einzelsetting und neu einmal jährlich im Gruppensetting statt. Unsere Patientinnen und Patienten erhalten immer Unterlagen für das selbstständige Training zuhause. Essentiell für eine erfolgreiche Therapie ist das regelmässige Üben. Ein sinnvolles Eigentraining dauert in der Regel nicht lange (ca. 5 bis 15 Minuten), sollte jedoch ein- bis dreimal täglich durchgeführt werden.

Voraussetzung für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist eine ärztliche Verordnung für Logopädie.

Verantwortliches Team

Leonora Graber

Teamleiterin Logopädie, Klinik für Neurologie

Tel. +41 44 255 55 76
Spezialgebiete: Diagnostik und Therapie von neurologisch bedingten Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen sowie zentralen fazialen Paresen, Abklärungen von Lese- und Rechtschreibstörungen

Hans Heinrich Jung, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Neurologie

Tel. +41 44 255 55 20
Spezialgebiete: Neuromuskuläre Erkrankungen, Demenzerkrankungen / Memory Clinic, Neurogenetische Erkrankungen / Neurologische "Rare Diseases"

Für Patientinnen und Patienten

Für weitere Informationen oder Anfragen zu Therapieplätzen inkl. Gruppentherapie kontaktieren Sie uns bitte ungeniert.

(Montag bis Freitag, 8:30 – 12:00 und 13:00 – 16:30)

Tel. +41 44 255 55 76

Verantwortlicher Fachbereich

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