Die Klinik für Nephrologie hat ein grosses Forschungsinteresse an der Epidemiologie und der Pathophysiologie von Nierensteinleiden. Die Klinik ist seit 2014 Mitglied der Schweizer Nierensteinkohorte (Swiss Kidney Stone Cohort, SKSC). PD Dr. Harald Seeger und Dr. Alexander Ritter leiten das Zentrum am USZ.
Im Rahmen dieser prospektiven, multizentrischen Kohorte werden medizinischen Daten und Proben (Biobank) von Patienten und Patientinnen welche an Nierensteinen leiden über einen Zeitraum von zehn Jahren gesammelt und ausgewertet (Organization of the SKSC). Dieses Projekt wird im Rahmen eines National Centers for Competence in Research (NCCR) des Schweizerischen Nationalfonds finanziell unterstützt.
In der Klinik für Nephrologie wird ausserdem im Rahmen der sogenannten NOSTONE Studie die medikamentöse Behandlung von Patienten und Patientinnen mit wiederkehrenden kalziumhaltigen Nierensteinen mit Hydrochlorothiazid untersucht. Etwa 80-90% aller Nierensteine enthalten Kalzium, eine vermehrte Ausscheidung von Kalzium im Urin ist die häufigste Stoffwechselstörung bei Patienten und Patientinnen mit Nierensteinen. Thiazide reduzieren die Kalziumausscheidung im Urin und werden daher seit Jahrzehnten zur Vorbeugung von Rückfällen kalziumhaltiger Nierensteine eingesetzt. Deren Wirksamkeit wurde in den letzten 30 Jahren in mehreren Studien getestet. Leider war die Durchführung dieser Studien mangelhaft, die Gesamtzahl der untersuchten Patienten und Patientinnen klein, zudem wurden hohe Medikamentendosen getestet, welche häufig Nebenwirkungen verursachen. Zurzeit ist daher der Stellenwert der Thiazide in der Behandlung von Patienten und Patientinnen mit Nierensteinen unklar. Ziel dieser Studie ist es, die Wirksamkeit von normal- und tiefdosiertem Hydrochlorothiazid zur Vorbeugung von Rückfällen kalziumhaltiger Nierensteine zu testen. Diese multizentrische, randomisierte, plazebokontrollierte Doppelblindstudie wird im Wesentlichen vom Schweizerischen Nationalfonds und dem Inselspital Bern finanziert. Die Klinik für Nephrologie im Universitätsspital Zürich ist eines von mehreren Studienzentren schweizweit.