Viele Nierenerkrankungen verlaufen chronisch und führen zu einer kontinuierlichen Funktionsabnahme der Nieren, welche letztendlich eine Dialysebehandlung oder Transplantation notwendig macht. Während sich gewisse Nierenerkrankungen im Frühstadium gezielt behandeln lassen, sind die Therapiemöglichkeiten anderer Nierenkrankheiten leider noch begrenzt. Dies liegt unter anderem daran, dass die Mechanismen, die zu einer Nierenschädigungen führen, erst teilweise bekannt sind.
Häufig spielen Faktoren im Blut eine wichtige Rolle für die Schädigung der Niere. Die „Biobank Nephrologie“ wird von der Klinik für Nephrologie am USZ mit dem Ziel betrieben, die Erforschung dieser Gruppe von Erkrankungen voranzubringen. Proben von Patienten und Patientinnen (Blut, Harn oder andere Körperflüssigkeiten, Zellen oder Gewebeproben) zusammen mit gewissen Patientendaten (z.B. Alter, Geschlecht, Krankheiten usw.) sind sehr wertvoll für die biomedizinische Forschung. Sie erlauben die Identifikation möglicher krankheitsverursachender Faktoren und von Mechanismen, die das Voranschreiten der Erkrankung begünstigen. Das Erkennen dieser Faktoren und Mechanismen ist oft Voraussetzung für die Entwicklung spezifischer und effizienter Therapien.
In der Biobank werden Patientenproben und -daten für laufende wie auch für zurzeit noch unbestimmte biomedizinische Forschungsprojekte systematisch gesammelt. Viele Nierenerkrankungen sind relativ selten. Daher ist das systematische Sammeln von Proben, auch für zurzeit noch unbestimmte Forschungsprojekte, wichtig. Erst das Vorhandensein einer genügend grossen Proben- und Datensammlung erlaubt die effiziente Durchführung von Forschungsprojekten.
Die Biobank Nephrologie wird von PD. Dr. med. Harald Seeger geleitet.