Surfactant leitet sich von surface active agent ab. Es handelt sich um eine natürliche (vom Körper) Substanz, welche hauptsächlich aus Fett-Eiweisskomplexen besteht und von spezialisierten Lungenzellen produziert wird. Die Hauptwirkung von Surfactant ist die Reduktion der Oberflächenspannung, um das Einatmen zu erleichtern und ein Kollabieren der Lungen bei der Ausatmung zu verhindern.
Bei sehr unreifen Frühgeborenen besteht ein Mangel an Surfactant, was zum sogenannten Atemnotsyndrom führen kann. Surfactant kann als Medikament direkt in die Luftröhre verabreicht und somit der Gasaustausch günstig beeinflusst werden.
Die primäre endotracheale Intubation (Einbringen eines Beatmungsschlauches in die Luftröhre) beim Frühgeborenen mit anschliessender Surfactantgabe über den Tubus wird zunehmend verlassen. An ihrer Stelle wird vermehrt eine nicht-invasive Atemhilfe wie CPAP eingesetzt. Die Surfactantgabe erfolgt weniger invasiv mit Hilfe eines dünnen Katheters, der beim spontan atmenden Kind zwischen den Stimmbändern platziert wird. Diese unter dem Begriff LISA („less invasive surfactant administration“) zusammengefassten Techniken vermeiden bestenfalls eine invasive Beatmung und beeinflussen neonatale Komplikationen positiv.