Magen- und Speiseröhrenkrebs – Medikamentöse Therapie

Wir bieten am Magen- und Ösophagustumorzentrum des Comprehensive Cancer Center Zürich ein umfassendes Angebot von Diagnose, Behandlung bis zur Nachsorge für die Versorgung von Magen- und Speiseröhrenkrebs. Je nach Art, Lokalisation und Ausdehnung sowie patientenspezifischer Faktoren wie Alter und Vorerkrankungen werden Magen- und Speiseröhrenkrebs chirurgisch oder mittels Systemtherapie und Strahlentherapie behandelt. Manchmal ist auch eine Kombination dieser Behandlungen notwendig.

Die systemische oder medikamentöse Behandlung von Magen- und Speiseröhrenkrebs umfasst die Chemotherapie, Immuntherapie und die Therapie mit molekular zielgerichteten Substanzen.

Chemotherapie

Die Chemotherapie spielt bei der Behandlung von Magen- und Speiseröhrenkrebs eine zentrale Rolle. Liegt keine Fernmetastasierung vor, so ist vollständige Heilung das Therapieziel. Jedoch sind bei alleiniger Operation die Rückfallraten sehr hoch. Mit Ausnahme von Frühstadien wird Magen- und Speiseröhrenkrebs daher mit Chemotherapie oder Radiochemotherapie vorbehandelt und nach der kompletten Tumorentfernung mit Chemotherapie oder Immuntherapie nachbehandelt. Patienten mit Magenkarzinomen und tiefsitzende Tumoren des Übergangs zwischen Speiseröhre und Magen erhalten vor und nach der Operation jeweils 4 Zyklen (8 Wochen) Chemotherapie. Diese „perioperative“ Chemotherapie senkt das Rückfallrisiko und erhöht die Heilungschancen. Therapiert wird nach den „FLOT-Protokoll“, einer Kombination aus mehreren Substanzen, die Infusion verabreicht werden.

Sitzt der Tumor in der Speiseröhre oder am Mageneingang, so gibt es je nach Lage und Gewebeart unterschiedliche Strategien. Höher in der Speiseröhre sitzende Adenokarziniome und die meisten Plattenepithelkarzinose werden mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie über 5 Wochen hinweg vorbehandelt, im Verlauf operiert und schliesslich in vielen Fällen mit einer Immuntherapie (Infusionen mit dem Antikörper Nivolumab) für bis zu einem Jahr nachbehandelt. Vor- und Nachbehandlung senken auch hier das Rückfallrisiko.

Ist Magen- und Speiseröhrenkrebs soweit fortgeschritten, dass bereits Fernmetastasen vorliegen, so ist Heilung meist nicht mehr möglich und Krankheitskontrolle und Lebensverlängerung bei möglichst guter Lebensqualität sind die Behandlungsziele. In diesem Krankheitsstadium führen wir ausführliche molekulare Diagnostik aus dem Tumorgewebe durch, um die Behandlung möglichst gut auf Tumor und Patient anzupassen. Zum Einsatz kommen in der Behandlung Chemotherapie, Immuntherapie und molekular zielgerichtete Therapie. Häufig kommen in der Erstbehandlung Kombinationen aus Chemotherapie, Immuntherapie und/oder molekular zielgerichtete Therapie (Antikörperinfusionen) zum Einsatz.

Zielgerichtete Therapien

Molekular zielgerichtete Therapien sind entweder Antikörper, die als Infusion verabreicht werden und hochspezifisch an die Oberfläche von Krebszellen binden oder kleinere Moleküle, die in Tablettenform eingenommen werden, in die Krebszellen eindringen und Stoffwechselprozesse unterbrechen. Beim Magen- und Speiseröhrenkrebs kommen je nach molekularem Tumorprofil am häufigsten Antikörper zum Einsatz, welche mit Chemotherapie kombiniert werden. Die Gabe von Trastuzumab, einem gegen das Tumoreiwess HER2 gerichteten Antikörpers, ist bei bis zu 20% der Magen- und Speiseröhrenkrebse  wirksam. Decken die molekularen Testungen andere therapeutisch angehbare molekulare Veränderungen auf, so kommen mitunter auch kleine Moleküle zum Einsatz.

Immuntherapie

Krebsimmuntherapien, die beim Magen- und Speiseröhrenkrebs zum Einsatz kommen, aktivieren hochspezifisch körpereigene Immunzellen (T-Zellen), die dadurch in die Lage versetzt werden, Krebszellen wirkungsvoller zu zerstören. Beim Magen- und Speiseröhrenkrebs  kommen insbesondere Anti-PD1 Antikörper zum Einsatz. Je nach individuellen Tumorprofil werden diese Antikörper alleine oder in Kombination mit Chemotherapie verabreicht. Nicht alle Magen- und Speiseröhrenkrebse sprechen jedoch auf Immuntherapie an, so dass anhand von molekularen Markern im Vorfeld untersucht wird, ob ein Immuntherapie aussichtsreich ist oder nicht.

Verantwortliche Fachpersonen

Ralph Fritsch, PD Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 44 255 22 14
Spezialgebiete: Gastrointestinale Tumore, Hepatobiliäre Tumore, Molekulare Onkologie und Präzisionsonkologie und Neuroendokrine Tumore

Andreas Wicki, Prof. Dr. med. Dr. phil.

Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 44 255 21 54
Spezialgebiete: Molekulare Onkologie, Gastrointestinale Onkologie, Neuroendokrine Tumoren

Bernhard Pestalozzi, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 44 255 22 14
Spezialgebiete: Brustkrebs und gynäkologische Tumoren, Gastrointestinale Tumoren

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