Transplantationspsychiatrie Behandlung

Die Verarbeitung einer Organtransplantation ist eine anspruchsvolle psychische Integrationsleistung. Die meisten Patientinnen und Patienten weisen nach der Transplantation von soliden Organen wie Leber, Lunge, Herz oder Niere eine wesentliche Verbesserung ihrer Lebensqualität auf.

In bestimmten Situationen (zum Beispiel durch vorbestehende psychiatrische Erkrankungen oder besondere soziale oder familiäre Belastungsfaktoren) benötigen Patienten vor und nach der Transplantation psychosoziale Unterstützung. Diese kann im Rahmen einzelner Gespräche oder auch im Rahmen einer gezielten Gesprächstherapie erfolgen. Entsprechend der individuellen Fragestellung wird problemspezifisch und verhaltensorientiert gearbeitet. Das Erlernen von spezifischen Entspannungsverfahren und ein sog. Stressbewältigungstraining kann in Kombination mit guter Aufklärung und sachbezogener Information ein guter Ansatz zur Bewältigung von Ängsten und Befürchtungen sein. Zudem können auch die Lebensgeschichte und die Rolle sozialer Beziehungen in die Gespräche mit einbezogen werden. Vereinzelt bedarf es spezifischer medikamentöser Massnahmen, zum Beispiel zur Behandlung von schwereren Ängsten und Depressionen. Vorbestehende Medikationen werden im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen und Interaktionen mit den nach der Transplantation notwendigen immunsupressiven Medikamenten geprüft.

Typische Themen in der Sprechstunde sind:

  • Starke psychische Belastungen durch die zur Transplantation führende Erkrankung selbst, den Entscheid zur Transplantation, die Phase der Listung oder auch die Wartezeit auf ein Organ
  • Probleme im Umgang mit medizinischen Massnahmen und Empfehlungen im Alltag (sog. Malcompliance oder auch Nonadherence) in der Vergangenheit und jetzt im Blick auf die Zukunft
  • Belastung durch unerwünschte Nebenwirkungen der Medikamente (Immunsupressiva)
  • Emotionale Reaktionen wie Ängste, Befürchtungen oder depressive Verstimmung auf die Erkrankung selbst, deren Behandlung und auch deren psychosozialen Folgen wie Probleme in Partnerschaft, Familie, Arbeitsunfähigkeit und Lohneinbussen
  • Umgang mit Autonomie und Abhängigkeit, mit dem Erleben körperlicher Einschränkungen
  • Organisch bedingte Angstzustände und Depressionen, kognitive Einschränkungen oder auch Verwirrtheitszustände
  • Vorbestehende psychiatrische Erkrankung

Unser Angebot umfasst auch die Abklärung und Betreuung von Menschen vor und nach Lebendspende eines soliden Organs wie Niere oder Leber oder auch Blutstammzellen. Die allermeisten Lebendspenderinnen und -spender finden ihren Entscheid langfristig richtig und sinnvoll. Trotzdem ist auch hier eine sorgfältige Abklärung bezüglich möglicher belastender Faktoren und eventuellen Unterstützungsmöglichkeiten sinnvoll. Unser Team besteht aus ärztlichen und psychologischen Fachpersonen, die über eine mehrjährige Erfahrung bei der Abklärung und Betreuung von Transplantationspatientinnen und -patienten und Lebendspenderinnen und -spendern haben.

Unser Dienst ist durch ein hohes Mass an Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen gekennzeichnet. Durch den ständigen Austausch mit allen beteiligten Fachpersonen innerhalb und ausserhalb des USZ erhalten alle Patientinnen und Patienten eine optimale Behandlung.

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin überweisen.

Für Zuweisende

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Universitätsspital Zürich
Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik
Culmannstrasse 8
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