ASSIP
Bei ASSIP („Attempted Suicide Short Intervention Program“) handelt es sich um eine Kurzintervention, die sich an Patienten und Patientinnen richtet, die einen Suizidversuch unternommen haben. ASSIP wurde in der Schweiz von Prof. Dr. Konrad Michel und Dr. phil. Gysin-Maillard entwickelt. Diese Kurztherapie, bestehend aus drei bis vier Sitzungen und einem anhaltendem brieflichen Kontakt über zwei Jahre, vereint Aspekte aus der Handlungstheorie, der Bindungstheorie und der kognitiven Verhaltenstherapie. ASSIP ist kein Ersatz für eine längerfristige Therapie, sondern ein spezifisches klinisches Angebot zur Klärung der Hintergründe des Suizidversuchs und Erarbeitung von Massnahmen zur Vorbeugung weiterer suizidaler Krisen.
Wirksamkeit von ASSIP
In einer zweijährigen Langzeitstudie wurde ASSIP evaluiert und stellte sich als sehr wirksam heraus. In der ASSIP-Gruppe konnte das Risiko für weitere Suizidversuche um bis zu 80% reduziert werden, verglichen mit der Gruppe, welche nur Standardbehandlung erhielt. Zudem verbrachten Patienten und Patientinnen, welche in der ASSIP-Gruppe waren, 72% weniger Tage in Kliniken. In einer gemeinsamen Studie der London School of Economics und dem Universitären Notfallzentrum des Inselspitals Bern konnte zudem gezeigt werden, dass ASSIP zu signifikanten Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führt.