Hilfe durch Psychotherapie
Zu den evidenzbasierten Therapieansätzen des chronischen Müdigkeitssyndroms gehört in erster Linie die kognitive Verhaltenstherapie und eine individuell angepasste körperliche Aktivierung. Bisher jedoch stehen keine Heilungsverfahren zur Verfügung. Auch wenn das chronische Erschöpfungssyndrom keine psychische Erkrankung ist, kann eine Psychotherapie trotzdem die Folgen mindern. Denn durch das Unverständnis der Umgebung und durch die Einschränkungen im Alltag empfinden viele Betroffene Verzweiflung, Ärger und depressive Verstimmungen. Ein Psychotherapeut oder eine Psychotherapeutin können helfen, mit diesen Gefühlen umzugehen. In manchen Fällen hat auch eine kognitive Verhaltenstherapie positive Auswirkungen: Dabei lernen Betroffene neue Verhaltensweisen und Denkmuster im Umgang mit den verbliebenen Energien. So können sie manche Ängste abbauen und mehr Mut schöpfen.
Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Während im Alltag Betroffene einer chronischen Müdigkeit häufig als Hypochonder und Simulanten abgestempelt werden, erfahren sie hier Verständnis für ihre Probleme. Es kann allerdings auch passieren, dass sich in solch einer Umgebung die Symptome verschlimmern.
Leichte körperliche Aktivität kann helfen
Leichte körperliche Aktivitäten unter medizinischer Aufsicht haben oft eine positive Wirkung gezeigt. Allerdings gibt es auch Betroffene, die sich anschliessend noch schlechter fühlen. Wichtig ist eine sehr feine Balance zwischen dem richtigen Mass an Aktivität und Bewegung, sowie Ruhe und Entspannung zu finden. Eine Schwierigkeit bei der chronischen Müdigkeit ist, dass die durch Sport hervorgerufenen Beschwerden erst viele Stunden, manchmal sogar erst Tage später auftreten.
Für ungestörten Schlaf sorgen
Während sich Menschen mit chronischem Erschöpfungssyndrom ständig sehr müde fühlen, haben sie nachts oft Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen. Hier helfen mehrere schlafhygienische Massnahmen:
- Gute Schlafumgebung: Sorgen Sie im Schlafzimmer für eine dunkle und ruhige Atmosphäre (notfalls Ohrenstöpsel verwenden). Stellen Sie möglichst eine Zimmertemperatur zwischen 16 und 18 Grad ein. Verwenden Sie das Bett nicht für andere Zwecke wie Fernsehen oder Arbeit.
- Rituale: Geben Sie Ihrem Tag einen festen Rhythmus. Halten Sie insbesondere vor dem Schlafengehen eine feste Abfolge ein. So stimmen Sie sich selbst gut auf die Nachtruhe ein. Vermeiden Sie Bildschirme (Fernseher, Computer, Tablet) und Aufregung in den 30-60 Minuten vor dem Schlafengehen.
- Kein Mittagschlaf: Wer den Nachtschlaf durch einen Mittagschlaf ergänzt, ist oft abends nicht richtig müde. Also lieber durchhalten und sich abends auf das Bett freuen!
- Aufputschmittel: Kaffee, Cola, Energydrinks und Tee machen wach. Auch Alkohol und Zigaretten können den Körper aufputschen. Also lieber sechs Stunden vor dem Schlafengehen auf all diese Wachmacher verzichten!
- Entspannungstechniken: Meditation, Qigong oder andere Methoden können helfen, zur Ruhe zu kommen.
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