Forschung des Kompetenzzentrums Palliative Care

In der letzten Lebensphase können physische und psychische Symptome auftreten, und es stellen sich soziale, gesellschaftliche und existenzielle Fragen, über die wir noch wenig wissen. Ziel unserer Forschung ist es, interdisziplinär, mit verschiedenen Methoden und Herangehensweisen, die Lebensqualität von Patientinnen, Patienten und Angehörigen angesichts einer schweren unheilbaren Krankheit zu erhalten oder zu verbessern. Dazu forschen wir gemeinsam mit lokalen, nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Projekte

Ziel ist, die Palliative-Care-Kompetenzen der behandelnden onkologischen und hausärztlichen Teams mehrerer klinischer Zentren zu fördern. Geschehen soll dies durch die Implementierung einer zweiseitigen Taschenkarte, mit der sie den Palliative-Care-Bedarf der Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung ermitteln können. Entsprechend des Quick-Assessments können Empfehlungen zur Symptomoptimierung elektronisch abgerufen werden; bei sehr komplexen Fällen wird der Zuzug eines spezialisierten Palliative-Care-Teams ermöglicht.

Ketamin ist ein primär analgetisches Medikament, das neben seiner schmerzlindernden Wirkung zusätzlich antidepressive Wirkung aufweist. Eine intranasale Applikationsform ist für Durchbruchschmerzen verfügbar und soll bei palliativen Patientinnen und Patienten als bedarfs-gesteuertes Antidepressivum eingesetzt werden, um eine rasche, zusätzlich schmerzlindernde und sowohl in der häuslichen Situation als auch im Spital bei weit fortgeschrittenen Patientinnen und Patienten einsetzbare antidepressive Wirkung zu erzielen.

Seit 2017 werden komplementäre und anthroposophische Anwendungen für Palliative-Care-Patientinnen und -Patienten des USZ angeboten, die im Rahmen eines interprofessionellen Expertenkonsensus erarbeitet wurden. Die bereits etablierten und von den Patientinnen und Patienten gut angenommenen Anwendungen werden derzeit rückblickend ausgewertet. Darauf basierend wird das geplante Forschungsprojekt entwickelt und hat zum Ziel, die Wirksamkeit der etablierten Anwendungen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards nachzuweisen. Das Projekt ist eine interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen ärztlichem und pflegerischem Personal am USZ.

Unter Virtual Reality (deutsch: Virtuelle Realität) versteht man eine computer-generierte oder mittels 3D-Kamera aufgezeichnete Szene, welche mit Hilfe einer VR-Brille immersiv erlebt werden kann. Die VR wird vor allem in der Unterhaltungsbranche gebraucht, findet aber immer mehr auch Einzug ins Spital. So können z. B. ans Bett gebundene Patientinnen und Patienten virtuell Orte besuchen, an denen sie positive Erlebnisse gemacht haben oder welche sie schon lange einmal besuchen wollten. Zusammen mit den Patienteninnen und Patienten wird die VR-Intervention erschaffen. Diese wird an Schwerkranken, die ihren Ort nicht mehr verlassen können, getestet. Dabei wird das Erleben, der Einfluss auf die Lebensqualität und die Entspannung gemessen.

Der Wunsch, die letzte Lebenszeit daheim zu verbringen, ist verständlich. Oft kommt es aber zu vermeidbaren Re-hospitalisationen. Durch eine spezifisch entwickelte App im Zusammenspiel mit einer Smartwatch können Patientinnen und Patienten ihre Symptome oder ihr Wohlbefinden in einer App eintragen, welche dann diese Angaben sowie Daten zu Schritten und Herzfrequenz sammelt und ans Spital weiterleitet. Die App kann automatisch Handlungsempfehlungen generieren und soll das Sicherheitsgefühl der Patientinnen und Patienten steigern, was sich wiederum positiv auf die Anzahl vermeidbarer Re-hospitalisationen auswirken sollte.

Eine patientenzentrierte Palliative Care setzt ein fundiertes Wissen über die verschiedenen Dimensionen eines Sterbeprozesses voraus. Dazu gehört zentral auch das Wissen darüber, wie dieser Prozess aus der Perspektive der Betroffenen wahrgenommen wird. Luzides Erleben wird oft als Ressource angegeben, ist aber nicht leicht von Verwirrungszuständen abzugrenzen. Intensive Träume und visionäres Erleben in Todesnähe werden durch Fragebogen und Interviews mit Patientinnen und Patienten exploriert.

Studien

Text folgt

Dissertationen

Doctoral student: Birkner

Leader or Supervisor: Prof. Blum und PD Dr. Hertler

Duration: 10/2020 – 10/2022

Doctoral student: Bucklar

Leader or Supervisor: Prof. Blum and PD Dr. Hertler

Duration: 06/2020- 10/2022

Doctoral student: Kaspar

Leader or Supervisor: Prof. Blum and Dr. Schettle

Duration: 10/2020 – 10/2022

Doctoral student: Klöti

Leader or Supervisor: Prof. Blum and PD Dr. Hertler

Duration: 01/2021- 12/2022

Doctoral student: Lütscher

Leader or Supervisor: Prof. Blum and PD Schröder

Duration: 10/2020 – 10/2022

Doctoral student: Tschudin

Leader or Supervisor: Prof. Blum and PD Dr. Hertler

Duration: 10/2020 – 10/2022

Doctoral student: Wicki

Leader or Supervisor: Prof. Blum

Duration:

Masterarbeiten

Doctoral student: Bilger

Leader or Supervisor: Prof. Blum

Duration: 05/2020 – 10/2021

Doctoral student: Bucklar

Leader or Supervisor: Prof. Guckenberger and PD Dr. Hertler

Duration: completed

Doctoral student: Devuyst

Leader or Supervisor: Prof. Blum and Dr. Seiler

Duration: 06/2020 – 10/2021

Doctoral student: Peterhans

Leader or Supervisor: Prof. Blum and PD Dr. Hertler

Duration: 05/2020- 12/2021

Verantwortliches Kader

David Blum, Prof. Dr. med.

Leitender Oberarzt, Klinik für Radio-Onkologie

Tel. +41 44 255 13 35
Spezialgebiete: Palliative Care IdS, Medizinische Onkologie FMH, Innere Medizin FMH

Caroline Hertler, PD Dr. med.

Leitende Oberärztin, Klinik für Radio-Onkologie

Tel. +41 44 255 13 35
Spezialgebiete: Palliative Care (onkologische und nicht-onkologische Erkrankungen), Neurologie (speziell Neuroonkologie, Epileptologie), Suchtmedizin