Bei Patientinnen und Patienten, die in frühen Jahren (≤65 Jahre) einen Schlaganfall erleiden und bei denen keine andere Ursache als das offene Foramen ovale nachgewiesen wurde (kryptogener Schlaganfall), sollte ein Verschluss des Foramen ovale durchgeführt werden.
Vorbereitung
Folgende vorbereitende Untersuchungen sind notwendig: Computertomographie oder Magnetresonanztomographie des Gehirns, Ultraschalluntersuchung der Halsarterien (Carotis-Doppler), Langzeit-EKG, Herzultraschall über die Speiseröhre (Transoesophageale Echokardiographie).
Ablauf
Standardmethode ist ein Verschluss mit einem Okkluder. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung, eine Vollnarkose ist meist nicht nötig. Über die Leistenvene wird das offene Foramen ovale mit einem Draht sondiert und anschließend ein Kathetersystem in den Vorhof des linken Herzens platziert. Der Okkluder besteht aus zwei eng aneinander liegenden selbstexpandierenden Scheiben, die über einen Steg verbunden sind. Der Okkluder wird über das Kathetersystem vorgebracht, die erste Scheibe wird im linken Vorhof entfaltet und an das Vorhofseptum gezogen, hierauf wird die zweite Scheibe auf der Seite des rechten Vorhofs entfaltet. Das Foramen ovale wird durch die Scheiben abgedeckt und verschlossen. Anschließend wird das Kathetersystem entfernt und die Punktionsstelle in der Beinvene vernäht. Die Eingriffszeit beträgt circa 15-30 Minuten.
Als Alternative kann das offene Foramen ovale in anatomisch geeigneten Fällen mit einem speziellen Nahtsystem (Noblestitch) und ohne Implantation eines Okkluders verschlossen werden. Der Eingriff erfolgt ebenfalls unter lokaler Betäubung, die Eingriffszeit beträgt circa 30-60 Minuten.
Nach dem Eingriff
Nach der Intervention ist eine Überwachung für mindestens sechs Stunden nötig, für circa drei Stunden sollte Bettruhe mit einem Druckverband eingehalten werden. Der Eingriff kann ambulant oder mit einem stationären Aufenthalt von einer Nacht durchgeführt werden.