CVID und switched memory-B-Zellen Diagnostik

Die Bestimmung von sogenannten ‘switched Memory-B-Zellen’ mittels durchflusszytometrischer Analyse, gibt Hinweise auf den gegenwärtigen Zustand der humoralen Immunität.

Während der B-Zell Reifung wandern reife aber noch naive B-Zellen aus dem Knochenmark in sekundäre Lymphorgane und exprimieren auf ihrer Oberfläche membranständiges Immunglobulin vom Isotyp IgM und IgD. Erst nach weiterer Aktivierung treten die Zellen in die sogenannte Keimzentrumsreaktion in den Lymphfollikeln ein, wodurch sie unter anderem fähig sind unter Beibehaltung derselben Antigen-Spezifität, Immunglobuline von allen Isotypen zu generieren. Gedächtnis (Memory)-B-Zellen, welche bei dieser primären Immunantwort generiert werden, werden weitgehend durch die Expression von CD27 auf ihrer Oberfläche charakterisiert. Bei erfolgtem Isotyp-Klassenwechsel nennt man diese Zellen auch switched Memory-B-Zellen. Einige dieser Zellen rezirkulieren, um bei einem weiteren Kontakt mit demselben Antigen eine schnellere Immunantwort auszulösen. Andere entwickeln sich zu Plasmazellen, die nur kurze Zeit im Blut überleben, ausser sie wandern in geschützte Nischen wie zum Beispiel das Knochenmark.
Diese Keimzentrumsreaktion kann jedoch in vielen Abschnitten gestört sein (Bsp. Common variable Immunodeficiency (CVID)-Syndrom oder Immunsuppressiva), wodurch zum Teil nur Memory B-Zellen mit membranständigem IgM/IgD oder sogar nur naive B-Zellen nachgewiesen werden können.

Verschiedene Diagramme zum Thema Switched-Memory

Das CVID-Syndrom gehört zu den primären Immundefekten (PID) und umfasst eine heterogene Gruppe an Patientinnen und Patienten, welche Störungen mit unterschiedlichsten Ursachen aufweisen. Zusammengefasst leiden die Patientinnen und Patienten aber alle an einer defekten Antikörperproduktion bei sonst meist weitgehend intakter zellulärer Immunität, und zeigen eine erhöhte Infektanfälligkeit. Dabei handelt es sich meist um schwere Infekte der Atemwege, die trotz einer Therapie mit den üblichen Antibiotika sehr schlecht heilen. Sie ist die häufigste primäre Immunschwäche, wird aber meist erst in der zweiten bis vierten Lebensdekade diagnostiziert.
Diagnose eines CVID-Syndroms bei Patientinnen und Patienten über vier Jahre wird anhand folgender Kriterien gestellt:

  • Signifikante Erniedrigung von IgG und IgM oder IgA Serum Konzentrationen
  • Schlechte oder fehlende Impfantwort
  • Ausschluss anderer primärer Immundefekte mit einhergehender Hypogammaglobulinämie (z.B. kombinierte Immundefekte (SCID) oder Hyper-IgM-Syndrom) sowie Ausschluss sekundären Hypogammaglobulinämien (z.B. Medikamente wie Rituximab, Malignitäten wie Multiples Myelom oder Morbus Waldenström)

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